Walter Rosenkranz wollte erinnern, aber die jüdische Community sagt: No way! Warum die Kranzniederlegung zu einer politischen Theateraufführung wurde!
Walter Rosenkranz, der neue Nationalratspräsident der FPÖ, wollte ursprünglich am Freitag ein Zeichen des Gedenkens setzen. Er plante eine Kranzniederlegung am Denkmal auf dem Wiener Judenplatz in Erinnerung an die Opfer der Novemberpogrome. Doch die Reaktion der jüdischen Community ließ nicht lange auf sich warten – sie waren entschlossen, keinen Raum für den umstrittenen Politiker zu schaffen und verhinderten seine Teilnahme mit einem klaren Protest. „Wer Nazis ehrt, dessen Wort ist nichts wert!“, skandierten die Demonstranten, die damit keinen Zweifel daran ließen, dass Rosenkranz aufgrund seiner politischen Vergangenheit und seiner Nähe zu rechten Strömungen in der Gesellschaft unerwünscht war.
Die Szene am Judenplatz erinnerte fast an ein politisches Theaterstück: Die Traurigkeit und der Ernst des Gedenkens wurden von der starken Stimme der jüdischen Studierenden überlagert, die Rosenkranz energisch und lautstark aus dem Ort verbannten. Dieser Akt des Widerstands war nicht nur ein Zeichen des Gedenkens, sondern auch eine kraftvolle Erklärung, dass die jüdische Community mit einem Politiker, der in der Vergangenheit mit seiner Partei in Verbindung mit rechtsextremen Ansichten gebracht wurde, nichts zu tun haben möchte. Diese gescheiterte Kranzniederlegung offenbarte die tiefen Risse und Spannungen in der politischen Landschaft Österreichs.
Rosenkranz, der sich beleidigt über den Vorfall äußerte, reagierte alles andere als besonnen. Statt in einer angemessenen Weise auf die Kritik zu reagieren, fiel seine Antwort eher unter die Kategorie „peinlich“. Gespickt mit einer gewissen Selbstgerechtigkeit bezeichnete er die Demonstrationen als überzogen und warf der jüdischen Community vor, ihm den Zugang zu einem wichtigen historischen Gedenken zu verwehren. Man könnte meinen, dass der hiesige Politiker die Tragweite der Sensibilität in diesem Kontext missverstanden hat, was die Situation noch komplizierter macht.
Im Nachgang des Vorfalls stellt sich die Frage: Wie kann Österreich in der Zukunft mit seiner eigenen Geschichte umgehen? Das Bewusstsein für die dunklen Kapitel der Vergangenheit muss im kollektiven Gedächtnis verankert bleiben. Die Auseinandersetzung mit den Novemberpogromen zeigt, wie wichtig es ist, zur Geschichte zu stehen und sich gleichzeitig gegen die Wiederbelebung extremistischer Ideologien zu positionieren. Der Vorfall kann als Weckruf für eine offenere und respektvollere politische Debatte zwischen den verschiedenen Gruppen innerhalb der Gesellschaft verstanden werden.
Zusätzlich lässt sich erwähnen, dass die Novemberpogrome im Jahr 1938 eine der ersten offenen Aggressionen gegen die jüdische Bevölkerung in Österreich darstellten, die in der Folge zum Holocaust führten. Es ist eine Verantwortung der heutigen Gesellschaft sicherzustellen, dass solche Ereignisse nicht in Vergessenheit geraten. Jedes Gedenken ist somit eine Chance auf Reflexion und Lernen, um die Fehler der Vergangenheit nicht zu wiederholen. Österreichs politische Landschaft muss sich der Tatsache stellen, dass Respekt und Erinnerung Grundpfeiler für ein friedliches Zusammenleben sind – auch wenn das mit manchen Figuren im Parlament schwierig sein könnte.
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