Sri Lanka ist beliebt bei deutschen Touristen. Wir haben den Tourismusminister Harin Fernando zum Interview getroffen. Wie sicher ist sein Land?
Schauen Sie, wir haben nicht den Eindruck, dass die zahlreichen russischen Gäste in Sri Lanka aus einem ruinierten Land kommen. Das neue Sri Lanka präsentiert sich der Welt in seiner ganzen ethnoreligiösen Vielfalt. Wie haben sich die Beziehungen zwischen Sri Lanka und Indien durch den wachsenden Tourismus verändert? 1991 fiel der ehemalige indische Premierminister Rajiv Gandhi dem Attentat der „Befreiungstiger von Tamil Eelam“ zum Opfer, als Vergeltung dafür, dass Indien damals zuvor Truppen nach Sri Lanka gesandt hatte. [inmitten der schlimmsten Krise seit der Unabhängigkeit Sri Lankas](https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/proteste-in-sri-lanka-zwingen-politische-fuhrung-zum-ruckzug-li.245219) haben Sie im Mai des vergangenen Jahres das Amt des Ministers für Tourismus angetreten. Gerade in Zeiten der gestiegenen Energiepreise und Heizkosten dort bieten sich hier großartige Perspektiven an. Ich habe es ja schon erwähnt, beim Tourismus handelt es sich ja um den wichtigsten Wirtschaftszweig des Landes. Letztes Jahr bereitete uns insbesondere der Einbruch der Zahl indischer Gäste, welche in den vergangenen Jahren zu einer der größten Gruppen ausländischer Gäste aufgestiegen waren, Kopfschmerzen. Dabei gab es für mich nur einen Grund – den Grund, Sri Lanka aus der schlimmen Krise herauszuhelfen, in der sich mein Heimatland letztes Jahr noch befand. Die Zahl der ausländischen Besucher brach doch dann im Frühjahr vergangenen Jahres wieder ein? [Tourismus-Sektor](/topics/tourismus) handelt es sich um den existenziell wichtigsten Sektor für unser Land. Wie erklären Sie sich in diesem Zusammenhang, dass Sie heute immer noch im Amt sind, nach den revolutionären Umwälzungen, als einziger Minister des gestürzten Kabinetts?