Die Bundesanwaltschaft hat ein Schiff durchsuchen lassen, das im Verdacht steht, an den Explosionen an den Nord-Stream-Pipelines beteiligt gewesen zu sein.
"Es ist einfach ein Mittel, um den Verdacht von denjenigen in offiziellen Regierungspositionen, die die Angriffe in der Ostsee angeordnet und koordiniert haben, auf irgendwelche abstrakten Personen zu lenken", erklärte die russische Botschaft in den Vereinigten Staaten auf der Nachrichtenplattform Telegram. Auch wenn Spuren in die Ukraine führen, ist es internationalen Sicherheitskreisen zufolge nicht ausgeschlossen, dass es sich auch um eine "False Flag"-Operation handelt. Auf dem Tisch in der Kabine sollen die Ermittler offenbar Spuren von Sprengstoff nachgewiesen haben. Das bedeutet, es könnten auch bewusst Spuren gelegt worden sein, die auf die Ukraine als Verursacher hindeuten. "Aber das ist nicht unser Tätigkeitsfeld." Für die deutschen Recherchen wurde mit Quellen in mehreren Ländern gesprochen. Es bestehe der Verdacht, dass es zum Transport von Sprengsätzen verwendet worden sein könnte, die am 26. Danach soll es weitere geheimdienstliche Hinweise gegeben haben, die darauf hindeuten, dass eine pro-ukrainische Gruppe verantwortlich sein könnte. Drei der insgesamt vier Stränge der Pipelines Nord Stream 1 und 2 auf dem Grund der Ostsee waren durch Explosionen zerstört worden. Die Jacht sei dem Eigentümer im Anschluss in ungereinigtem Zustand zurückgegeben worden. Die Bundesanwaltschaft betonte, dass die Ermittlungen zu Täter und Motiv noch andauern, weitere Auskünfte gebe es deshalb derzeit nicht. Die polnische Firma, die das Schiff anmietete, soll wiederum wohl zwei Ukrainern gehören.
Ein halbes Jahr nach der Sprengung der Gaspipelines in der Ostsee soll laut neuen Recherchen eine Spur zu einer proukrainischen Gruppe führen.
(mehr Details) KARLSRUHE (dpa-AFX) - Bei ihren Ermittlungen zu den mysteriösen Explosionen an den Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 sind deutsche Ermittler ...
Auch der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates der US-Regierung, John Kirby, verwies auf die Ermittlungen in Deutschland und Skandinavien. In Moskau wurden die Medienberichte mit Genugtuung und neuen Vorwürfen an den Westen aufgenommen. Außenministerin Baerbock hatte vor der Stellungnahme aus Karlsruhe gesagt, zunächst müssten die Behörden ihre Ermittlungen zu Ende führen. Weil die Explosionsstellen in internationalen Gewässern in den Ausschließlichen Wirtschaftszonen Dänemarks und Schwedens liegen, führen diese Länder jeweils ihre eigenen Ermittlungen. Die Journalistinnen und Journalisten haben nach eigenen Angaben mit Quellen in mehreren Ländern gesprochen. Nach Recherchen von ARD, SWR und "Zeit" sollen die Ermittler auf dem Tisch in der Kabine des Schiffes Sprengstoff-Spuren entdeckt haben. Im Anschluss an die Operation sei die Jacht ungereinigt zurückgegeben worden. Die Auswertung der sichergestellten Spuren und Gegenstände dauere an, erklärte eine Sprecherin in Karlsruhe auf Anfrage. Nach den neuen Angaben der Bundesanwaltschaft fand die Durchsuchung vom 18. Wie sich jetzt herausstellt, waren die Ermittler damals schon auf das verdächtige Schiff gestoßen. Mit Hilfe zweier Forschungsschiffe seien Wasser- und Bodenproben sowie Reste der Pipelines entnommen worden, der Tatort sei auch umfassend dokumentiert worden. Die Bundesanwaltschaft teilte am Mittwoch mit, dass das verdächtige Schiff bereits im Januar durchsucht worden sei.
Russland wertet die jüngsten Medienberichte zu den Sabotage-Untersuchungen an den Nord-Stream-Pipelines als Versuch, von den wahren Drahtziehern abzulenken.
"Die Wahrscheinlichkeit für das eine wie für das andere ist gleichermaßen hoch", erklärt Pistorius. "Die Identität der Täter und deren Tatmotive sind Gegenstand der laufenden Ermittlungen", hieß es weiter. "Wir können und wollen nicht an die Unparteilichkeit der Schlussfolgerungen der US-Geheimdienste glauben", hieß es weiter. Die Ministerin erinnerte daran, dass Schweden, Dänemark und Deutschland vor wenigen Tagen den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen darüber informiert haben, dass die Untersuchungen noch laufen und man noch keine Erkenntnisse geben könne. Dies sei nötig, damit "wir dann von Seite der Regierung aufgrund dieser Erkenntnisse dann auch Beurteilungen treffen können und nicht voreilig aus Berichten heraus Schlüsse für uns ziehen". "Es ist einfach ein Mittel, um den Verdacht von denjenigen in offiziellen Regierungspositionen, die die Angriffe in der Ostsee angeordnet und koordiniert haben, auf irgendwelche abstrakten Personen zu lenken", erklärte auch die russische Botschaft in den Vereinigten Staaten auf der Nachrichtenplattform Telegram.
Die New York Times berichteten zuletzt davon, dass eine ukrainische Gruppierung hinter der Sabotage stecken soll. Im Kreml will man das nicht glauben.
Der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius lehnte unterdessen eine Stellungnahme zu jüngsten Medienberichten über die Explosionen an den Nord-Stream-Pipelines ab. "Es hilft uns nicht, auf der Grundlage von solchen Recherchen, die bestimmt mühsam und akribisch gemacht worden sind, jetzt darüber nachzudenken, welche Auswirkungen das auf unsere Unterstützung für die Ukraine hätte." Russland wertet die jüngsten Medienberichte zu den Sabotage-Untersuchungen an den Nord-Stream-Pipelines als Versuch, von den wahren Drahtziehern abzulenken. Peskow kommentierte das mit den Worten: "Das ist nicht nur seltsam. Russland dürfe sich weiterhin nicht an den Ermittlungen beteiligen, sagt Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow. Zuvor hatten mehrere deutsche und US-amerikanische Medien berichtet, dass eine pro-ukrainische Gruppierung den Anschlag durchgeführt haben dürfte.
Was geschah im September 2022 in der Ostsee? Von Julian Staib, Friedrich Schmidt, Robert Putzbach, Andreas Ross, Oliver Kühn. 08.03.2023. , 13:18.
[Rostock](https://www.faz.net/aktuell/sport/thema/rostock) aufgebrochen, die Ausrüstung sei vorher mit einem Lieferwagen in den Hafen gebracht worden. [ARD](https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/thema/ard) und SWR hatten zuvor berichtet, dass Ermittler das Boot identifiziert hätten, das mutmaßlich für die Sabotage verwendet wurde. [Bundesanwaltschaft](https://www.faz.net/aktuell/politik/thema/bundesanwaltschaft) bestätigt, dass sie im Januar ein verdächtiges Schiff durchsuchen lassen habe. Dort verläuft die Pipeline in einer Tiefe von 70 bis 80 Metern. Beide Stränge der Leitung Nord Stream 1, über die Russland Deutschland von 2011 bis 2022 mit Gas beliefert hatte, wurden beschädigt; erst kurz zuvor war die Pipeline wegen des Ukrainekriegs außer Betrieb genommen worden. Die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick.
Mehrere Medienhäuser wollen herausgefunden haben, dass eine proukrainische Gruppe hinter den Anschlägen auf die Pipeline steckt.