Wie viele Fakten kann man ignorieren? Wagenknecht zeigt: Ziemlich viele. Worüber man mit Putin verhandeln soll, kann sie nicht beantworten.
Auch bei "Markus Lanz" kann sie nicht erklären, worüber man mit einem Aggressor verhandeln soll, der nicht verhandeln will. Vor ziemlich genau einem Jahr saß die Linken-Politikerin bei Anne Will und hat davon gesprochen, dass eine russische Invasion in der Ukraine "herbeigeredet" werde. Einen schlechteren Jahrestag für einen Talkshow-Auftritt hätte sich Sahra Wagenknecht nicht aussuchen können.
Sahra Wagenknecht bekommt bei Markus Lanz erneut eine Plattform geboten und darf sich und ihre Thesen erklären.
Der größte Unterschied: In der deutschen Politik sterben keine Menschen, in der Ukraine jedoch täglich. Der Traum, dass es der Ukraine gelingt, die russischen Truppen aus dem gesamten Gebiet der Ukraine, inklusive der Krim, zu vertreiben, scheint utopisch. So vehement Kevin Kühnert Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine ablehnt, so vehement sollte er auch mal Verhandlungen zwischen der Berliner SPD und möglichen Koalitionspartnern ablehnen. Dass man sowohl Putins Krieg ablehnen, sich aber gleichzeitig auch für Friedensverhandlungen einsetzen kann, das ist ein Gedanke, der nicht nur für Lanz zu komplex war, sondern auch für Kevin Kühnert. In diesem Fall ist die Situation allerdings deutlich komplizierter, vor allem in Bezug auf die Frage, was das Ziel der jeweiligen Kriegsparteien sein soll? Auch der SPD-Generalsekretär argumentierte rein emotional und verstand nicht, dass früher oder später verhandelt werden muss. [David Remnick und dem Politikwissenschaftler Stephen Kotkin](https://www.newyorker.com/news/the-new-yorker-interview/how-the-war-in-ukraine-ends), das grundsätzlich Wagenknechts Thesen bestätigt: Dieser Krieg wird am Verhandlungstisch enden. Mehr als Sahra Wagenknecht vorzuhalten, dass sie sich nicht dezidiert von Putin distanziert, schaffte Markus Lanz in seiner ZDF-Sendung nicht. Warum das eine qualifizierte Meinung zur Situation in der Ukraine verhindern sollte, konnte Melnyk nicht begründen. Diese Konstellation ist etwas völlig anderes als etwa die Invasion des Iraks in Kuwait, ein Überfall, der mit relativ einfachen Mittel zurückgeschlagen werden konnte. Wagenknecht sagte bei Markus Lanz im ZDF: „Auch die Signale von Biden sind gefährlich, es gibt keine diplomatische Initiative.“ Das stimmt natürlich: Wenn nicht verhandelt wird, kann es natürlich auch zu keiner Einigung kommen. Die ukrainische Wissenschaftlerin Ljudmyla Melnyk vom „Institut für Europäische Politik“ versuchte Wagenknecht mit dem Argument anzugreifen, dass sie in den letzten Jahren nicht selbst in der Ukraine zu Besuch war.
Zum ersten Jahrestag der russischen Invasion verteidigt die Linken-Politikerin ihr „Manifest für den Frieden“. Die Talk-Runde ist ihr nicht besonders ...
Auch wenn Lanz zum Schluss etwas nachglätten muss – dass Putin Wagenknecht bezahlt, glaube er nicht, so ist doch immerhin eine Politshow, in der gestritten wird, doch etwas Gutes. Was seien die Ziele, was die Konditionen aus Sicht der Angegriffenen, der Ukraine? „Sie machen die Ukraine von einem Subjekt zum Objekt“, sagt Kühnert. Eigentlich war die Sendung anlässlich des ersten Jahrestages der russischen Invasion in die Ukraine angekündigt worden. Der Westen würde durch seine Waffenlieferungen „immer tiefer in diesen Krieg hineingezogen“. Ihr gegenüber saßen in einer Aufstellung von Eine gegen Vier dabei Kevin Kühnert (SPD), die ukrainische Wissenschaftlerin Ljudmyla Melnyk, die russische und im Exil lebende Journalistin Marina Owsjannikowa und ein reibungslustiger Moderator Markus Lanz.
Am Dienstagabend wurde Sahra Wagenknecht bei "Markus Lanz" (ZDF) für ihr "Manifest für Frieden" und ihre vermeintliche Nähe zu Putin scharf kritisiert.
Sahra Wagenknecht attackiert weiter die Haltung des Westens zum Ukraine-Krieg. Im ZDF hat sie dabei US-Präsident Joe Biden mit Kremlchef Wladimir Putin ...
Vielmehr sagte er einmal mehr, in der Ukraine sei ein "Neonazi-Regime" an der Macht, das abgelöst werden müsse. Wagenknecht hat Mitte Februar zusammen mit der Feministin Alice Schwarzer ein "Manifest für Frieden" veröffentlicht, das auf viel Kritik stieß. "Wir gehen in eine Welt, wo immer mehr hochgerüstet wird", sagte sie am Dienstag in der ZDF-Sendung "Markus Lanz" mit Blick auf Putins Rede zur Lage der Nation.
Sahra Wagenknecht hält einige Signale von US-Präsident Joe Biden für ebenso gefährlich wie die Kriegsrede von Kremlchef Putin. Von den USA gehe keine ...
Vielmehr sagte er einmal mehr, in der Ukraine sei ein „Neonazi-Regime“ an der Macht, das abgelöst werden müsse. Mit der bereits 2014 annektierten Schwarzmeerhalbinsel Krim steht knapp ein Fünftel des ukrainischen Staatsgebiets unter russischer Kontrolle. „Damit schaukelt sich das beidseitig immer mehr hoch.“ Das könne sich aber diese Welt, die voller Atomwaffen sei, nicht leisten. [von Russland angekündigte Aussetzung des letzten großen Atom-Abrüstungsvertrags ](https://www.rnd.de/politik/atomwaffen-russland-setzt-letzten-atomaren-abruestungsvertrag-mit-den-usa-aus-UT53AQOU6AXRANNTIT5COXDYOU.html)als angsteinflößend und gefährlich ein – hält aber dennoch Verhandlungen mit Kremlchef Wladimir Putin über ein Ende des Ukraine-Kriegs für realistisch. Doch seien die jüngsten Signale des US-Präsidenten Joe Biden „genauso gefährlich“. [+++ Alle aktuellen Entwicklungen im Liveblog +++](https://www.rnd.de/politik/live-news-zum-krieg-in-der-ukraine-aktuelle-meldungen-im-liveblog-HE2HCGE6JQFTFWLUN43NO5POI4.html)
Sie kritisiert nach dem Biden-Besuch "Polittourismus", wirft der Ukraine Kriegsverbrechen vor: Markus Lanz versucht den Sahra-Wagenknecht-Faktencheck.
"Das ist die alte Nato-Geschichte, die sie gerade erzählen. "Sie haben kein einziges Mal das Wort 'Gerechtigkeit' in den Mund genommen", warf die gebürtige Ukrainerin Wagenknecht vor. "Nicht wir verlängern das Sterben", entgegnete er. Sie vertreten hier Putins Narrative", übersetzte eine Dolmetscherin Owsjannikowas Angriff auf die Linken-Politikerin. "Sie reden von einem Friedensabkommen, er von einem Waffenstillstand. "Ui", meinte der Moderator. Deshalb brauchen wir jetzt wieder Verhandlungen", bekräftigte sie. "Ich habe geguckt, was er wirklich gesagt hat", ging Lanz dazwischen. "Das kann sich diese Welt, die voller Atomwaffen ist, nicht leisten", warnte die Linken-Politikerin. Sie kritisierte: "Bislang gibt es keinerlei Friedensinitiative des Westens." Sie kritisiert nach dem Biden-Besuch "Polittourismus", wirft der Ukraine Kriegsverbrechen vor: Markus Lanz versucht den Sahra-Wagenknecht-Faktencheck. "Genauso gefährlich" seien aber die Signale von US-Präsident