Hinter der Aktion steht jedoch nicht das offizielle Salzburg, sondern der "Verein für aktive Gedenk- und Erinnerungskultur APC.
Das ging aber etwa der grünen Bürgerliste zu wenig weit: Die kurzen Texte würden der Rolle von eng mit dem NS-Regime verbandelten Personen nicht gerecht werden und die NS-Verbrechen verharmlosen. Drei Jahre lang hatte eine Historikerkommission in der Stadt Salzburg die Rollen von 66 "braunen" Straßennamenspaten aufgearbeitet und im Juni 2021 einen 1100 Seiten umfassenden Abschlussbericht vorgelegt. Hinter der Aktion steht jedoch nicht das offizielle Salzburg: Vielmehr will der "Verein für aktive Gedenk- und Erinnerungskultur APC (Alpine Peace Crossing)" daran erinnern, dass in der Stadt anders als etwa in Graz oder Linz keine einzige nach hochrangigen Nationalsozialisten oder Systemprofiteuren benannte Straße umbenannt wurde.
IKG-Präsident ortet weiterhin "Kellernazis" in der FPÖ. Kickl erinnerte indes in einer Aussendung an NS-Opfer.
Die FPÖ stehe für diese Werte ein und reiche "in diesem Sinne all jenen unsere Hand, die dazu ernsthaft und jederzeit bereit sind". Um das sicherzustellen, brauche es eine "parteiübergreifende Allianz aller Demokraten, die bereit sind, unsere Demokratie und unsere Freiheit vor jeglichen gewalttätigen und extremistischen Entwicklungen zu schützen". Es sei wieder ein Zeichen dafür, "dass dort auch Kellernazis sitzen". Für IKG-Präsident Deutsch, der ebenfalls bei der Angelobung anwesend war, ist das Verhalten der Freiheitlichen "skandalös", wie er am Freitag sagte. Deutsch und Vertreter der Parteien hatten an der Shoah-Namensmauer Kerzen aufgestellt. Dem vorausgegangen war bereits Empörung in den blauen Reihen, da Van der Bellen zuvor in einem Interview angedeutet hatte, Parteichef Herbert Kickl bei einem etwaigen Wahlsieg nicht automatisch einen Auftrag zur Regierungsbildung zu erteilen.
Verfassungsministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) spricht im PULS 24 Interview am Holcaustgedenktag über das Gedenken mit immer weniger Zeitzeugen.