Militante Serben haben erstmals im Zuge der gegenwärtigen Spannungen im Kosovo eine Barrikade im Norden der geteilten Stadt Mitrovica errichtet.
Für die Sicherheit im gesamten Kosovo garantiert seit 1999 die NATO-geführte Schutztruppe KFOR. Über diese informellen Strukturen heizt Vucic immer wieder die Spannungen im Kosovo an. Militante Serben blockieren seit 18 Tagen in den Dörfern nördlich von Nord-Mitrovica die zu den Grenzübergängen nach Serbien führenden Straßen.
SRF News: Wie ist die aktuelle Situation an der serbischen Grenze im Norden des Kosovo? Adelheid Wölfl: Dort befinden sich serbische Truppen, und auf der ...
In den vergangenen Jahren hat man versucht, auch gegenüber dem serbischen Präsidenten Vucic eine Appeasement-Politik – eine Beschwichtigungspolitik – zu machen, so wie gegenüber Russland zuvor. Insofern denkt man in Brüssel und in Berlin um und sieht auch den Einfluss von Russland. Wenn dieses Angstlevel immer weiter in die Höhe geht, kann es leichter zu Gewalt kommen. Die sind beim Grenzübergang, weil es in den letzten Wochen immer wieder zu Gewalt kam und weil militante Gruppen, paramilitärische radikale Hooligans, versucht haben, aus Serbien in den Kosovo hineinzugehen und dort Unruhen anzustiften. Die serbische Armee hat ihren Aufmarsch an der Grenze zu Kosovo verstärkt und in höchste Kampfbereitschaft versetzt. Eskalation zwischen Serbien und Kosovo: Die serbische Premierministerin Ana Brnabic hat kürzlich gesagt, Serbien stehe am Rande eines Konflikts mit Kosovo.
Präsident Aleksandar Vucic habe „höchste Kampfbereitschaft“ angeordnet, erklärte der serbische Verteidigungsminister Milos Vucevic am Montagabend. Serben in der ...
Für die Spannungen machte Brnabic die Regierung in Prishtina verantwortlich. In den vergangenen Wochen hatten die Spannungen an der Grenze zu Serbien wieder zugenommen. Das serbische Verteidigungsministerium hatte am Montagabend mitgeteilt, Präsident Vucic sei überzeugt, dass der Kosovo einen Angriff auf die Serben in der Region vorbereite und die Barrikaden gewaltsam entfernen wolle.
Der serbische Präsident Aleksandar Vučić verschärft die Rhetorik gegen den Nachbarstaat Kosovo und versetzte die serbische Armee in höchste ...
Die Spannungen zwischen Serbien und Kosovo spitzen sich zu. Serbien versetzt seine Armee deshalb in Alarmbereitschaft.
Die Regierung in Serbien bestärkt die serbische Minderheit im Norden des Kosovo bei ihren Versuchen, sich der Autorität der Regierung des Kosovo zu widersetzen. Die kosovarische Regierung hatte Angehörige der serbischen Minderheit verpflichten wollen, nicht mehr mit serbischen Nummernschildern zu fahren, sondern solche der Republik Kosovo zu akzeptieren. Nur Stunden, nachdem die Barrikaden errichtet worden waren, meldete die Polizei des Kosovo drei Angriffe mit Schusswaffen. Serbien gehe "mit allen verfügbaren Mitteln gegen die verfassungsmäßige Ordnung der Republik Kosovo" vor, erklärte das Gremium. Für die Spannungen machte Brnabic die Regierung des Kosovo verantwortlich. Der Staatschef habe außerdem angeordnet, die Präsenz der serbischen Streitkräfte von bisher 1.500 Soldaten auf 5.000 zu erhöhen.
Seit mehr als zwei Wochen demonstrieren nationalistische Serben im Kosovo ihren Unmut - unter anderem über die Verhaftung eines Polizisten, der verdächtigt wird ...
Mittlerweile hat auch der Kosovo einen Antrag auf die Mitgliedschaft in der Union gestellt. Die Einflussnahme Moskaus in der Region macht auch der Europäischen Union Sorgen. Eingerichtet wurde diese 2008, in dem Jahr, in dem sich der Kosovo für unabhängig von Serbien erklärte. Auch aktuell kommt aus Prishtina der Vorwurf, Belgrad wolle das Nachbarland destabilisieren - und zwar unter dem Einfluss Russlands, mit dem Serbien freundschaftlich verbunden ist. Und die Spannungen verschärfen sich: Im benachbarten Serbien hat Präsident Aleksandar Vucic die Armee in "höchste Alarmbereitschaft" versetzt, zuvor wurde der Armeechef an die Grenze entsandt. Seit mehr als zwei Wochen demonstrieren nationalistische Serben im Kosovo ihren Unmut - unter anderem über die Verhaftung eines Polizisten, der verdächtigt wird, ein Wahllokal angegriffen zu haben.
Lange sah es so aus, als ob es eine Annäherung zwischen Serbien und dem Kosovo geben könnte. Doch nun sind die Fronten verhärtet - die serbische Armee wurde ...
Der Kosovo möchte EU-Beitrittskandidat werden und Serbien, seit zehn Jahren schon Kandidat, will sich, trotzt seiner Russland-Nähe, die EU-Option weiter offenhalten. Die Serben fordern nun, dass die vor zehn Jahren in Brüssel ausgehandelte serbische Gemeindeverwaltung im Kosovo eingerichtet wird. Die kosovarische Regierung wollte die Serben im Norden des Kosovo zwingen, ihre serbischen Nummernschilder gegen kosovarische auszutauschen. Dahinter steckt die Angst, die Serben könnten zu viel Macht bekommen, die Politik im Land blockieren und es könnte im Kosovo eine Art Republika Srpska entstehen, wie in Bosnien-Herzegowina. Kosovos Premierminister, der Albaner Albin Kurti, wies den Vorwurf zurück, die Festnahmen seien willkürlich und richteten sich gezielt gegen die serbische Ethnie. Die Worte des serbischen Verteidigungsministers Milos Vucevic klangen bedrohlich, so als ob der Konflikt zwischen Serbien und dem Kosovo kurz davor wäre, in einen Krieg zu münden: "5000 Spezialkräfte der serbischen Armee werden in Kampfbereitschaft versetzt. Aber nachdem sich die Albaner bewaffnet haben und gegen unser Volk vorgehen, werden wir alles dafür tun, dass wir die Serben im Norden des Kosovo beschützen", sagte Vucic am Montag in einem Videoclip auf seinem Instagram-Profil. Die Festnahmen sorgten wiederum in Belgrad für Wut und veranlassten den serbischen Präsidenten zu einer Regierungserklärung, in der er sich beschwerte, dass die kosovarische Regierung unverschämt sei und Rechtsbrüche begehe. Der Patriarch wollte in dieser Woche seinen Amtssitz in Pec besuchen und wurde von den kosovarischen Grenzschützern nicht ins Land gelassen. Bei einer war eine KFOR-Patrouille in der Nähe, bei der zweiten lieferten sich Maskierte ein Feuergefecht mit der albanischen Polizei. Vucic tritt im Fernsehen auf, zusammen mit Personen, die aus seiner Sicht von der albanisch-dominierten Zentralregierung in Pristina gegängelt wurden. Lange sah es so aus, als ob es eine Annäherung zwischen Serbien und dem Kosovo geben könnte.
Die Spannungen zwischen Serbien und dem Kosovo drohen zu eskalieren. Und der russische Präsident Wladimir Putin scheint seine Finger im Spiel zu haben.
Er sagt klar: «Eine Eskalation wird zur realen Gefahr.» Zu den Waffen greifen könnten serbische Kräfte, vielleicht sogar die Armee und die Polizei Serbiens, mit Einheiten der kosovarischen Polizei im Nordkosovo. Balkan-Experte Konrad Clewing (55) vom Leibniz-Institut für Ost- und Südosteuropaforschung sagt: «Die serbische Regierung hat eigene Interessen gegenüber dem Land.» Russland und der Westen würden sich deshalb um eine «Pendelbewegung» zwischen beiden Seiten bemühen. Denn Serbien will Kosovo nicht als [autonomen Staat](https://www.blick.ch/ausland/die-wichtigsten-antworten-zum-konflikt-zwischen-serbien-und-kosovo-id18138909.html) anerkennen und bestärkt die serbische Minderheit im Norden des Landes, sich der Autorität zu widersetzen. Scheinbar mitten im Geschehen: der russische Präsident Wladimir Putin (70), der regelmässig für Zündstoff auf dem Balkan sorgen soll. Gallen, sagt: «Die Verbindungen entlang der Achse Belgrad-Moskau sind historisch gewachsen.» Er führt aus: «In Serbien gibt es viele prorussische Stimmen, und Russland hat Einfluss in der öffentlichen Sphäre Serbiens.» Das Land erhalte aus Russland günstiges Gas. So kam es am Sonntag abermals zu [Schusswechseln](https://www.blick.ch/ausland/beginn-von-militaeroperation-serbien-entsendet-armeechef-an-die-grenze-zum-kosovo-id18176054.html), nachdem kosovarische Streitkräfte angeblich versucht hatten, eine Barrikade der Serben abzubauen.