Weihnachtslieder

Weihnachtslieder ohne Bezug zum Christfest werden immer häufiger. Was sagt Kreiskantor Christian Scheel dazu? Inwieweit sollten moderne Stücke Einzug in den ...

Man sollte sich die Lieder und ihre Texte schon genau anschauen und sich fragen, warum sollte ich das im Weihnachtsgottesdienst singen. Dass an Weihnachten jedoch viele Menschen in der Kirche sitzen, die im restlichen Jahr dort nicht sitzen, sollte man schon im Blick haben und sich überlegen, ob man einfach so wie immer an die Sache herangeht oder sich nicht doch besser besonders viel Mühe gibt. Ein extremes Beispiel ist „Es ist ein Ros‘ entsprungen“, das Heino mal gecovert hat – das Lied hat einen raffinierten Rhythmus und er hat es so entfremdet, dass es kaum noch zu erkennen war. Die Musik ist zwar oft auch nur Kulisse, das kann man nicht wegreden. Natürlich ist das auch etwas Besonderes, aber es ist auch nicht sonderlich kreativ. Und dabei vermengen sich sehr alte, traditionelle Lieder mit neuen Popsongs – das gibt es so auch nur in der Weihnachtszeit. Trotzdem kann die Musik so viel mehr sein als nur Kulisse, man muss sie sich nur bewusstmachen – Bachs Weihnachtsoratorium könnte man beispielsweise kaum nebenbei an der Glühweinbude laufen lassen. Es ist ein geniales Werk, mit dem man nie fertig wird, das man nie vollständig durchdringt und stets aufs Neue überrascht. Sie erinnern sich immer wieder gern an die Lieder der vergangenen Jahre. Dort ist das Fest mit etlichen Traditionen beladen, die Jahr für Jahr exakt gleichbleiben und an denen auch nicht gerüttelt wird. Oder auch „Leise rieselt der Schnee“ – das spiele ich tatsächlich sogar aus Spaß das ganze Jahr über in verschiedenen Jazz-Varianten am Klavier. „O, du Fröhliche“ – bei diesem Weihnachtslied erhebt sich in der Kirche am 24.