Die Euro-Währungshüter erhöhen im Kampf gegen die hartnäckig hohe Inflation zum vierten Mal in Folge die Zinsen und treten bei Anleihenkäufen auf die Bremse.
Allerdings mindert die hohe Inflation die Erträge. Die Währungshüter hatten die hohe Inflation lange als vorübergehend interpretiert und leiteten den Kurswechsel daher erst später ein als beispielsweise die US-Notenbank Fed. Dies kann aber zugleich die Wirtschaftsentwicklung im Währungsraum dämpfen, der seit Monaten mit den Folgen des Ukraine-Krieges und einem massiven Anstieg der Energiepreise zu schaffen hat. Zugleich will die Notenbank den Umfang der in den vergangenen Jahren von den Euro-Notenbanken aufgekauften, milliardenschweren Anleihenbestände verringern. Im November lag die Teuerung im gemeinsamen Währungsraum der 19 Länder bei 10 Prozent. Die Inflation im Euroraum hält sich hartnäckig auf hohem Niveau.
Mit ihrem Zinsschritt folgt die EZB anderen großen Notenbanken: Auch die amerikanische Notenbank Federal Reserve (Fed) hatte am Mittwoch ihre Leitzinsen um 0,5 ...
Die Die Bauzinsen hatten schon im Vorgriff auf die EZB-Zinserhöhungen in diesem Jahr einen beeindruckenden Anstieg hingelegt, von weniger als 1 Prozent für Baudarlehen mit zehn Jahren Zinsbindung auf zeitweise mehr als 4 Prozent im Oktober. Die Notenbank hat in der Vergangenheit Anleihen für rund 5 Billionen Euro erworben. Viele andere Ökonomen warnen allerdings, die Notenbank dürfe nicht zu früh nachlassen im Kampf gegen die Inflation. Aber es dürfte darum gerungen werden, wie oft und wie stark die Zinsen vorher noch angehoben werden. Zugleich beschloss der Rat in Grundzügen die Reduzierung der billionenschweren Anleihebestände. Die Inflationsrate im Euroraum betrug zuletzt im November 10,0 Prozent. In Deutschland könnte die Inflationsrate im Dezember durch die staatliche Übernahme des Erdgasabschlags vorübergehend deutlich sinken. Das hat die Notenbank am Donnerstag nach der Dezembersitzung des EZB-Rates mitgeteilt. Die Notenbank hatte spät, aber dann doch spürbar auf die stark gestiegene Inflation reagiert. Die Anleihebestände in Billionenhöhe sollen vom nächsten Jahr an reduziert werden – aber langsam. Die nächsten Schritte dürften umkämpfter sein.
Inflation im Euroraum bleibt auf hohem Niveau. Anleihenbestände sollen verringert werden. Weitere Zinserhöhungen geplant.
Die Fed hatte am Mittwoch den Leitzins in den USA um 0,5 Prozentpunkte in eine Spanne von 4,25 bis 4,50 Prozent nach oben gesetzt. Der EZB-Prognose zufolge wird die Euro-Wirtschaft 2023 um 0,5 Prozent wachsen - nach 3,4 Prozent Plus im laufenden Jahr. Nach jüngsten Prognosen der EZB wird sich die Inflationsrate im Euroraum erst 2025 - und damit ein Jahr später als noch vor drei Monaten erwartet - in Richtung der Zielmarke der EZB bewegen. Ein weiteres Signal der EZB in Richtung Inflationsbekämpfung: Von März 2023 an sollen die seit 2015 von den Euro-Notenbanken aufgekauften, milliardenschweren Bestände an Staats- und Unternehmensanleihen schrittweise verringert werden. Bis zum Ende des zweiten Quartals 2023 sollen die Bestände monatlich im Durchschnitt um 15 Milliarden Euro verringert werden. Das entschiedene Vorgehen der EZB sei "ohne Alternative", kommentierte Sparkassen-Präsident Helmut Schleweis: "Die Preissteigerungsraten pendeln sich auf sehr hohem Niveau ein, das darf so nicht weitergehen." Die Euro-Währungshüter sehen sich im Kampf gegen die hohe Inflation im Euroraum auch nach der vierten Zinserhöhung in Folge noch nicht am Ende. Die Aussichten für die Konjunktur sind nach Einschätzung der EZB nicht mehr ganz so düster wie zuletzt von vielen Volkswirten vorhergesagt. Die EZB rechnet auf Jahressicht für heuer inzwischen mit 8,4 Prozent Inflation. Der Einlagensatz, den Kreditinstitute für bei der EZB geparkte Gelder erhalten, erhöht sich auf 2,0 Prozent. Der Leitzins, zu dem sich Banken frisches Geld bei der EZB leihen können, steigt auf 2,50 Prozent und damit auf den höchsten Stand seit Dezember 2008. Höhere Zinsen verteuern Kredite, was die Nachfrage bremst und so hohen Teuerungsraten entgegenwirken kann.
Die EZB erhöht die Zinsen erneut um 0,5 Prozentpunkte auf 2,5 Prozent. 2023 werden weitere Steigerungen bei den Zinsen folgen, so EZB-Chefin Lagarde.
In der Eurozone soll die Teuerung laut den EZB-Ökonomen heuer im Gesamtjahr 8,4 Prozent betragen, um 2023 auf 6,3 und 2024 auf 3,4 Prozent zu sinken. So liegen die Zinsen in den USA bereits auf einem Band von 4,25 bis 4,5 Prozent. Die US-Inflation hingegen fiel im November bereits auf 7,1 Prozent – stärker, als erwartet wurde. [EZB](https://www.diepresse.com/thema/ezb?ref=article_a) die Leitzinsen um 0,5 Prozentpunkte auf 2,5 Prozent. So stiegen die Preise im November um zehn Prozent, nachdem sie im Oktober noch um 10,6 Prozent zugelegt hatten. Nach zwei Zinserhöhungen um ein Dreiviertelprozent im September und Oktober steigt die Zentralbank bei ihrem Anti-Inflationskurs somit wieder etwas auf die Bremse.
Die EZB nimmt das Tempo bei den Zinserhöhungen heraus und hebt den Leitzins um einen halben Prozentpunkt auf 2,5 Prozent. Die Inflation fällt höher aus als ...
Im Kampf gegen die Inflation hat die Europäische Zentralbank den Leitzins einmal mehr erhöht – allerdings moderater als zuletzt. Keine Überraschung für die ...
Sie rechneten damit, dass sie die Zinsen 2023 nicht mehr so kräftig erhöhen wird. Mit der nun beschlossenen Eindämmung der Geldflut sendet die EZB ein weiteres Signal in Richtung Inflationsbekämpfung. Volkswirte waren zuletzt davon ausgegangen, dass die EZB ihr Tempo im neuen Jahr drosseln wird. Oder direkt per [RSS-Feed](https://eur01.safelinks.protection.outlook.com/?url=https%3A%2F%2Fallesaufaktien.podigee.io%2F&data=04%7C01%7CDaniel.Mandler%40welt.de%7Cf6ad3a5d88c34f9cb03908d8c1426955%7Ca1e7a36c6a4847689d653f679c0f3b12%7C0%7C0%7C637471838259446639%7CUnknown%7CTWFpbGZsb3d8eyJWIjoiMC4wLjAwMDAiLCJQIjoiV2luMzIiLCJBTiI6Ik1haWwiLCJXVCI6Mn0%3D%7C1000&sdata=AASxpFVyGxgsipSnATGoyNayvkOdcsZPnBzDzzqQKKs%3D&reserved=0). Bis zum Ende des zweiten Quartals 2023 sollen die Bestände monatlich im Durchschnitt um 15 Milliarden Euro verringert werden. Den Erwerb frischer Wertpapiere hatte die EZB bereits zum 1. [Notenbank-Chefin Christine Lagarde](/themen/christine-lagarde/) beschlossen am Donnerstag, wie von Börsianern erwartet, den [Leitzins](https://www.welt.de/themen/leitzins/) um 0,50 Punkte auf nunmehr 2,50 Prozent anzuheben. Von März 2023 sollen Gelder aus auslaufenden Wertpapieren des billionenschweren allgemeinen Kaufprogramms APP nicht mehr in vollem Umfang in den Kauf neuer Die Währungshüter um Von diesem Ziel sind die Währungshüter derzeit weit entfernt. Die Notenbank strebt für den Euroraum mittelfristig stabile Preise bei einer Inflationsrate von zwei Prozent an. Die Währungshüter signalisierten zudem ihre Bereitschaft zu weiteren Zinsanhebungen.
EZB-Präsidentin Christine Lagarde macht klar, dass die Zeit der steigenden Leitzinsen in der Eurozone nicht vorbei ist. Das wirkt entschlossen, doch damit ...