Viele Fans von Werder Bremen lehnen die WM in Katar ab. Genau der aber kommt Füllkrugmit seinem Siegtreffer gegen Hertha immer näher.
Er hat die Mannschaft mit seinen Toren in die Bundeliga zurückgeschossen, aus der er mit ihr abgestiegen war, und verleiht ihr im Tandem mit dem kongenialen Sturmpartner Marvin Ducksch ein unverwechselbares Asset. Der traditionell sehr politische grün-weiße Block drückte auch im Hertha-Spiel per Banner seinen Widerwillen gegen die Fußballsause im autoritär geführten Wüstenstaat aus und empfiehlt, wenn schon die Kicker mitspielen müssen, einfach nicht zuzuschauen: "Boykott" stand auf dem Plakat. Ein spätes Tor, ein später Sieg, ein Stürmertor von Füllkrug: Die Bremer Fans feiern, dass ihre Mannschaft wieder für etwas steht, sie sind der lebende Beweis dafür, dass es erst vorbei ist, wenn es vorbei ist. Wobei, "ich bin schon der Meinung, dass ich in Paderborn ein rechtmäßiges Tor geschossen habe", sagte Füllkrug, das hatte beim Pokal-Aus gegen den Zweitligisten halt nur der vierte Offizielle anders gesehen. Dabei galten die Feierlichkeiten lediglich einem dreckigen Arbeitssieg aus dem Maschinenraum der Ganz am Ende standen die Spieler aus der Hansestadt aufgereiht wie zur Menschenkette vor den Fans in der Ostkurve des Weserstadions.