Robert Smith und seine Band sind wieder auf Tour. Am Sonntag gastierte die Leidensgenossenschaft live in Wien.
Bekanntlich haben wir es bei The Cure, die aktuell wieder zu sechst auf der Bühne stehen und auch mit Stücken wie "Shake Dog Shake" aus dem Album "The Top" von 1984 oder "From The Edge Of The Deep Green Sea" aus 1992 zumindest im Hauptteil kein klassisches Greatest-Hits-Konzert geben wollen, mit Lebensbegleitern zu tun. Am Ende haben uns The Cure spätestens im Zugabenteil mit "A Forest" und im großen Finale mit allen Hits von "Friday I’m In Love" und "Close To Me" über "In Between Days" und "Just Like Heaven" bis hin zu "Boys Don’t Cry" natürlich trotzdem in die Tasche gesteckt. Während auf der Videowall vielleicht nicht die Sonne aufgeht, aber zumindest unser Heimatplanet, der in den Songs dann auch schon wieder auseinanderbricht, schlurft Sänger Robert Smith gemeinsam mit seiner Leidensgenossenschaft namens The Cure im Zeitlupentempo auf die Bühne, um sich auf einen gewohntermaßen im Stehen, sprich bei körperlichem Totalstillstand absolvierten Konzertmarathon mit letztlich 27 Songs einzustimmen - und ausgerechnet mit den Zeilen "This is the end!" Allerdings muss man anmerken, dass sich die Band mittlerweile im sechsten Jahrzehnt ihres Bestehens bemüht, den Weltuntergang herbeizusingen, während dieser frecherweise nach wie vor auf sich warten lässt. Nein, der Mann mit dem aus sehr vielen Spinnennetzen bestehenden Haupthaar, der dramatischen Leichenschminke und dem trotz notorisch sichtverstellter Stehplätze noch in den letzten Winkel der Marx Halle strahlenden Lippenstift meint es ernst. Und er macht sich über die letzten Tage der Menschheit zumindest in einer Hinsicht erhellende Gedanken.