Beim Bundesheer sein ist kein Spaß. Als Rekrut Mario Falak (gespielt von Luka Dimic) einrückt, ist er auf einmal nicht mehr der Mario, sondern nur mehr der ...
Auch die Ausstattung – von den Uniformen bis zu den Waffen – stellte das Bundesheer der Filmproduktion zur Verfügung, „anders hätten wir uns das nie leisten können. „Aber ich bin ziemlich nervös, wie das jetzt bei der Viennale wird“, so Wagner. Nicht wenige Männer, die den echten Eismayer als junge Grundwehrdiener erlebt haben, reagieren zornig auf die Ankündigung des Filmes. Der Film sei ein Mix aus Soldatenfilm und RomCom, so Wagner, die komödiantischen Elemente seien für ihn unvermeidbar gewesen: „Beim Bundesheer passieren selbst in den schlimmsten Situationen immer wieder Dinge, die in einem zivilen Leben völlig unvorstellbar wären – und das ist oft einfach unfreiwillig lustig.“ Andere Sequenzen sind vor allem bedrückend. „Ich glaube, es wird ein bisschen so wie bei den YouTube-Kommentaren unter dem Trailer. Das war schon eine sehr heftige Zeit“, so der Regisseur. Und als er in der Grundausbildung auf Vizeleutnant Charles Eismayer (Gerhard Liebmann) trifft und bei der Spindkontrolle grinst, heißt er überhaupt nur noch „der Tschusch“. Kein Wunder, dass Eismayer in der Kaserne glücklicher ist. Der ist nämlich ebenfalls schwul, aber schämt sich nicht dafür, sondern macht Witze, wenn andere homophob reagieren. Aber dann hab’ ich den Artikel gelesen und dachte mir: Oha, den gibt’s wirklich!“ Doch jetzt ist da dieser Rekrut Falak, der es immer noch wagt, manchmal zu grinsen. Der Eismayer hat auch eine andere Seite.
Als Kind flüchtete er vom Iran nach Österreich, heute ist er gefragter Filmemacher. Sein Film "Eismayer" läuft jetzt an.
„Da geht es um den gefürchteten Ausbilder Charles Eismayer, der ein Doppelleben geführt hat, in Wirklichkeit schwul war und das nicht outen konnte und was eben daraus entstanden ist. Leider haben Sie uns hierfür keine Zustimmung gegeben. Das ist, finde ich, das Schöne an der Kunst in all ihren Aspekten und das möchte ich auch mit meinen Filmen versuchen.“ So wie jetzt die Lebensgeschichte von Vizeleutnant Charles Eismayer und Major Mario Falak, die sich beim Bundesheer ineinander verliebten. Was mir wichtig ist, ist, dass meine Filme Alltagsgegenstände werden, dass man einfach die DVD oder Blu-ray im Regal hat und die sich immer wieder ansieht“, so der dreifache ROMY-Preisträger, dessen filmische Werke auch oft von NGOs verwendet werden. Dass er selber einmal aktiv am Filmgeschehen teilhaben würde, hatte er sich damals noch nicht gedacht, die wahre Liebe dazu wurde erst in Wien im Gymnasium geweckt.