18.44 Uhr an diesem Montagabend: Die Siegerehrung beim Deutschen Buchpreis ist ihrer Zeit voraus. Kim de l'Horizon, ausgezeichnet für...
Erst kam nach dem Satz „Dieser Preis ist nicht nur für mich“ die Kopfrasur, und dann wurde dieser Satz von Kim de l’Horizon fortgesetzt mit einem Lob der Jury, die den Preis „offensichtlich auch für die Frauen in Iran“ gedacht habe. Aber so kann sich ja der Gewinner oder die Gewinnerin mehr Zeit für die Dankesrede nehmen.“ Und das tat Kim de l‘Horizon, die/der sich und das Publikum im proppevollen Kaisersaal einer emotionalen Tour de force unterzog: erst tränenerstickter Dank an die Mutter auf Schweizerdeutsch, dann die wohl erste gesungene Dankesrede der deutschsprachigen Literaturgeschichte. Und damit brachte Kim de l’Horizon die erste kollektive Standing Ovation in der Geschichte des Deutschen Buchpreises – nun ja – zustande. Dessen Refrain, von Kim de l’Horizon im Falsett vorgetragen, lautet „There’s something inside you / It’s hard to explain / They’re talking about you, boy / But you’re still the same.“ Was könnte besser zu einer Person passen, die sich aus der ihr zugeschriebenen Geschlechterrolle befreit, ohne dabei ihre Persönlichkeit aufzugeben? Kim de l‘Horizon heißt die nach Verlagsangaben 2666 (Roberto Bolaño lässt grüßen) geborene nonbinäre Person, die für den Roman „Blutbuch“ (Dumont) im Kaisersaal des Römers den diesjährigen Die Verneinung einer jeden Geschlechterrolle durch Entledigung körperlicher Schönheitsattribute ist konsequent angesichts des schmerzvollen Inhalts von „Blutbuch“, einem Roman, der die Behauptung eines ebenfalls nichtbinären Erzählers gegen die gesellschaftlichen Erwartungen zum Gegenstand hat.
Kim de l'Horizon erhält den Deutschen Buchpreis 2022 für den Roman „Blutbuch“. Das gab die Jury gestern Abend beim Festakt in Frankfurt bekannt.
Laut Börsenverein wurde Kim de l’Horizon 1992 bei Bern geboren, studierte Germanistik, Film- und Theaterwissenschaften in Zürich sowie Literarisches Schreiben in Biel. Kim de l’Horizon erhält den Deutschen Buchpreis 2022 für den Roman „Blutbuch“. Kim de l’Horizon selbst lässt die eigene Biografie bewusst im Vagen: Im Klappentext heißt es: „geboren 2666“.
Für "Blutbuch" - Mit 25.000 Euro dotiert. ... Die Verleihung des Deutschen Buchpreises gilt als Auftakt zur Frankruter Buchmesse. ... Der Deutsche Buchpreis 2022 ...
Mal sei die Sprache experimentell und gewagt, mal derb und obszön, mal zart und intensiv: "Ein Roman, der berührt und bewegt." Zweimal ging bisher der Deutsche Buchpreis nach Österreich: 2005 an Arno Geiger ("Es geht uns gut") und 2017 an Robert Menasse ("Die Hauptstadt"). 2021 war der Deutsche Buchpreis an Antje Rávik Strubel für "Blaue Frau" gegangen.
Der Siegertitel verweigert sich der Geschlechter-Dialektik. In "Blutbuch" sucht Kim de l'Horizon nach einer neuen For...
Eine mutige Entscheidung der Jury, die sich zwischen sechs sehr unterschiedlichen Finalisten entscheiden musste: Neben Kim de l'Horizon standen Fatma Aydemir ("Dschinns"), Kristine Bilkau ("Nebenan"), Daniela Dröscher ("Lügen über meine Mutter"), Jan Faktor ("Trottel") und Eckhart Nickel ("Spitzweg") auf der Shortlist. Kim de l'Horizon schreibt "jemensch" und "niemensch" statt jemand und niemand, "mensch" statt man, aber den Lesefluss stört das erstaunlich wenig. Kim de l'Horizon lässt die eigene Biografie bewusst im Vagen: Im Klappentext des bei DuMont erschienenen Romans heißt es: "geboren 2666", Kim de l'Horizon studiere Hexerei, Transdisziplinarität und texte kollektiv. Die Jury war nach eigenen Worten "provoziert und begeistert" von dem Roman. Schließlich zückt Kim de l'Horizon einen Haarschneider und rasiert sich den Kopf - als Zeichen der Solidarität mit den Frauen im Iran. Auf der Bühne kommt zuerst nur ein "Wow!"
Kim de l'Horizon sieht sich weder eindeutig als Mann noch als Frau. Der Roman „Blutbuch“ dreht sich um dieses Thema. Mit Schminke, Schmuck und Schnauzbart ...
Eine mutige Entscheidung der Jury, die sich zwischen sechs sehr unterschiedlichen Finalisten entscheiden musste: Neben Kim de l'Horizon standen Fatma Aydemir ("Dschinns"), Kristine Bilkau ("Nebenan"), Daniela Dröscher ("Lügen über meine Mutter"), Jan Faktor ("Trottel") und Eckhart Nickel ("Spitzweg") auf der Shortlist. Der Deutsche Buchpreis möchte die Aufmerksamkeit "auf die Vielschichtigkeit der deutschsprachigen Literatur lenken", sagte Karin Schmidt-Friderichs, Vorsteherin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, bei der Preisverleihung. Kim de l'Horizon schreibt "jemensch" und "niemensch" statt jemand und niemand, "mensch" statt man, aber den Lesefluss stört das erstaunlich wenig. Kim de l'Horizon lässt die eigene Biografie bewusst im Vagen: Im Klappentext des bei DuMont erschienenen Romans heißt es: "geboren 2666", Kim de l'Horizon studiere Hexerei, Transdisziplinarität und texte kollektiv. Die Jury war nach eigenen Worten "provoziert und begeistert" von dem Roman. Schließlich zückt Kim de l'Horizon einen Haarschneider und rasiert sich den Kopf - als Zeichen der Solidarität mit den Frauen im Iran.
Kim de l'Horizon gewinnt renommierte Auszeichnung mit seinem Roman "Blutbuch".
„Da es in diesem Gemenge keinen geraden Weg gibt, kann die Form des Romans nicht linear sein“, konstatierte die Jury vorab, die zuvor keinen österreichischen Beitrag auf die Shortlist gesetzt hatte. Die Auszeichnung wurde am Montagabend verliehen und ist mit 25.000 Euro dotiert. Als die Großmutter ihre Dominanz an die Demenz verliert, beginnt Kim eine eigene Sprache zu bilden.
Der Deutsche Buchpreis 2022 geht an Kim de l'Horizon für seinen Roman "Blutbuch". Diese Entscheidung der Jury ist am Montagabend in Frankfurt bekannt ...
Eine mutige Entscheidung der Jury, die sich zwischen sechs sehr unterschiedlichen Finalisten entscheiden musste: Neben Kim de l'Horizon standen Fatma Aydemir ("Dschinns"), Kristine Bilkau ("Nebenan"), Daniela Dröscher ("Lügen über meine Mutter"), Jan Faktor ("Trottel") und Eckhart Nickel ("Spitzweg") auf der Shortlist. Der Deutsche Buchpreis möchte die Aufmerksamkeit "auf die Vielschichtigkeit der deutschsprachigen Literatur lenken", sagte Karin Schmidt-Friderichs, Vorsteherin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, bei der Preisverleihung. Kim de l'Horizon schreibt "jemensch" und "niemensch" statt jemand und niemand, "mensch" statt man, aber den Lesefluss stört das erstaunlich wenig. Kim de l'Horizon lässt die eigene Biografie bewusst im Vagen: Im Klappentext des bei DuMont erschienenen Romans heißt es: "geboren 2666", Kim de l'Horizon studiere Hexerei, Transdisziplinarität und texte kollektiv. Die Jury war nach eigenen Worten "provoziert und begeistert" von dem Roman. Schließlich zückt Kim de l'Horizon einen Haarschneider und rasiert sich den Kopf - als Zeichen der Solidarität mit den Frauen im Iran.
18.44 Uhr an diesem Montagabend: Die Siegerehrung beim Deutschen Buchpreis ist ihrer Zeit voraus. Kim de l'Horizon, ausgezeichnet für...
Erst kam nach dem Satz „Dieser Preis ist nicht nur für mich“ die Kopfrasur, und dann wurde dieser Satz von Kim de l’Horizon fortgesetzt mit einem Lob der Jury, die den Preis „offensichtlich auch für die Frauen in Iran“ gedacht habe. Aber so kann sich ja der Gewinner oder die Gewinnerin mehr Zeit für die Dankesrede nehmen.“ Und das tat Kim de l‘Horizon, die/der sich und das Publikum im proppevollen Kaisersaal einer emotionalen Tour de force unterzog: erst tränenerstickter Dank an die Mutter auf Schweizerdeutsch, dann die wohl erste gesungene Dankesrede der deutschsprachigen Literaturgeschichte. Und damit brachte Kim de l’Horizon die erste kollektive Standing Ovation in der Geschichte des Deutschen Buchpreises – nun ja – zustande. Dessen Refrain, von Kim de l’Horizon im Falsett vorgetragen, lautet „There’s something inside you / It’s hard to explain / They’re talking about you, boy / But you’re still the same.“ Was könnte besser zu einer Person passen, die sich aus der ihr zugeschriebenen Geschlechterrolle befreit, ohne dabei ihre Persönlichkeit aufzugeben? Kim de l‘Horizon heißt die nach Verlagsangaben 2666 (Roberto Bolaño lässt grüßen) geborene nonbinäre Person, die für den Roman „Blutbuch“ (Dumont) im Kaisersaal des Römers den diesjährigen Die Verneinung einer jeden Geschlechterrolle durch Entledigung körperlicher Schönheitsattribute ist konsequent angesichts des schmerzvollen Inhalts von „Blutbuch“, einem Roman, der die Behauptung eines ebenfalls nichtbinären Erzählers gegen die gesellschaftlichen Erwartungen zum Gegenstand hat.
Auszeichnung nach Sichtung von 202 Titeln und im Vorfeld der Frankfurter Buchmesse.
Der Deutsche Buchpreis 2022 geht an Kim de l'Horizon für seinen Roman "Blutbuch". Diese Entscheidung der Jury ist am Montagabend in Frankfurt bekannt ...
Eine mutige Entscheidung der Jury, die sich zwischen sechs sehr unterschiedlichen Finalisten entscheiden musste: Neben Kim de l'Horizon standen Fatma Aydemir ("Dschinns"), Kristine Bilkau ("Nebenan"), Daniela Dröscher ("Lügen über meine Mutter"), Jan Faktor ("Trottel") und Eckhart Nickel ("Spitzweg") auf der Shortlist. Der Deutsche Buchpreis möchte die Aufmerksamkeit "auf die Vielschichtigkeit der deutschsprachigen Literatur lenken", sagte Karin Schmidt-Friderichs, Vorsteherin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, bei der Preisverleihung. Kim de l'Horizon schreibt "jemensch" und "niemensch" statt jemand und niemand, "mensch" statt man, aber den Lesefluss stört das erstaunlich wenig. Kim de l'Horizon lässt die eigene Biografie bewusst im Vagen: Im Klappentext des bei DuMont erschienenen Romans heißt es: "geboren 2666", Kim de l'Horizon studiere Hexerei, Transdisziplinarität und texte kollektiv. Die Jury war nach eigenen Worten "provoziert und begeistert" von dem Roman. Schließlich zückt Kim de l'Horizon einen Haarschneider und rasiert sich den Kopf - als Zeichen der Solidarität mit den Frauen im Iran.
Die Begründung der Jury: „Mit einer enormen kreativen Energie sucht die non-binäre Erzählfigur in Kim de l'Horizon Roman ‚Blutbuch' nach einer eigenen Sprache.
Mit dem Deutschen Buchpreis 2022 zeichnet die Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels den deutschsprachigen Roman des Jahres aus. Der Jury für den Deutschen Buchpreis 2022 gehören an: Jurysprecherin Miriam Zeh (Deutschlandfunk Kultur), Erich Klein (freier Kritiker, Wien), Frank Menden (stories! Welche Narrative gibt es für einen Körper, der sich den herkömmlichen Vorstellungen von Geschlecht entzieht?
"Blutbuch" ist ein queeres, radikales und gutes Werk, sagt ARD-Korrespondentin Kathrin Hondl. Sie hat Kim de l'Horizon besucht und über die Entstehung ...
Es ist ein "Buch der Angst", sagt Kim de l’Horizon: "Die Angst, ausgelöscht zu werden, wenn das Kind selbst für sich einstehen würde. , fragt die Erzählfigur im Roman-Teil über die Suche nach der Mutterblutbuche. Um Sachen, die wir mitbekommen, ohne dass wir entscheiden können, ob wir sie wollen oder nicht", so Kim de l’Horizon. Damit dieses Alte nicht immer so reinfuckt in die Gegenwart." Über diese Grossmeer und die Geschichte der Familie ist die Erzählfigur des Blutbuchs auf der Suche nach sich selbst. "Die Suche nach der Mutterblutbuche", so heißt der zentrale dritte Abschnitt des Romans.
Deutscher Buchpreis an Kim de l´Horizon Kosovarische Kriegswitwen in „Hive" Rafael Payare, Spitzendirigent aus Venezuela. 17:10. Interview Kim de l'Horizon
Kim de l'Horizon? Vielen Menschen dürfte die Person, die am Montagabend im Frankfurter Römer für ihren Roman "Blutbuch" mit dem Deutschen Buchpreis ...
Ein Preis, den Kim de l'Horizon teilen möchte - und dafür auf der Bühne sogar zum Rasierer griff. Auf die Vorbereitung einer langen Dankesrede hatte Kim de l'Horizon verzichtet. Es war die bisher wohl spektakulärste Verleihung des Deutschen Buchpreises: 2022 geht die mit 25.000 Euro dotierte Auszeichnung an Kim de l'Horizon für den Roman "Blutbuch". Ist Kim de l'Horizon die neue Conchita Wurst der Literaturszene? Und genau das ist auch Thema des Debütromans, an dem l'Horizon ganze zehn Jahre gearbeitet hat. Kim de l'Horizon?
Kim de l'Horizon rasierte sich bei der Verleihung des Deutschen Buchpreises die Haare ab. Bild: APA/DPA/ARNE DEDERT. Damit hatten wohl die wenigsten gerechnet: ...