Der schwedische Evolutionsforscher Svante Pääbo erhält den heurigen Nobelpreis für Physiologie bzw. Medizin. Das teilte das Karolinska-Institut am Montag in ...
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Der Nobelpreis für Medizin geht in diesem Jahr an den in Leipzig forschenden Schweden Svante Pääbo für seine Erkenntnisse zur menschlichen Evolution.
Am Dienstag erfolgt die Verkündung der Preisträgerinnen oder Preisträger für Physik- und am Mittwoch jene für Chemie. Die Bekanntgabe der Auszeichnung für Medizin bildete wie jedes Jahr den Start in die Nobelpreis-Woche. Prämiert wurden sie für Ihre Entdeckungen der menschlichen Rezeptoren für Temperatur- und Berührungsempfinden. Pääbo ist der Sohn eines früheren Nobelpreisträgers in derselben Kategorie. Pääbo habe gefragt, ob er jemandem vor der Verkündung von der Auszeichnung erzählen dürfe. Er forscht derzeit in der deutschen Stadt Leipzig.
Der diesjährige Nobelpreisträger erforschte etwa das Genom das Neandertalers und zeigte auch einen Zusammenhang zu Covid-19.
"Das zeigt den Wert dieser Genome", betonte Pinhasi, der Pääbo attestiert, die Erforschung des Erbguts der menschlichen Spezies bis zu einem gewissen Grad neu begründet zu haben. Zunächst lag der Fokus auf der Extraktion und Entschlüsselung des Genoms selbst, in der Folge leitete man die evolutionären Begebenheiten ab, die die neuen Entdeckungen erlaubten. Die Zuerkennung des Medizin-Nobelpreises an den schwedischen Evolutionsgenetiker ist für den Wissenschafter, der bereits mehrere Forschungsvorhaben mit Pääbo durchgeführt hat, "völlig verdient". Die Erkenntnisse über das genetischer Erbe der Vorfahren des modernen Menschen würden heute intensiv genutzt. "Svante Pääbo ist der 'Godfather' der alten DNA für uns", sagte Ron Pinhasi vom Department für Evolutionäre Anthropologie der Universität Wien am Montag zur APA. Svante Pääbo und sein Team zeigten zudem einen genetischen Risikofaktor für einen schweren Krankheitsverlauf von Covid-19, der bereits bei Neandertalern vorhanden war. Pääbo konnte einen "Genfluss" von den Neandertalern zum Homo sapiens nachweisen: "Damit konnte er demonstrieren, dass sie gemeinsame Kinder hatten in der Zeit, in der sie gemeinsam auf der Erde lebten." So habe Svante Pääbo zum Beispiel nachgewiesen, dass Neandertaler und andere ausgestorbene Hominiden einen wesentlichen Beitrag zur Abstammung der heutigen Menschen geleistet haben. "Svante Pääbo, der diesjährige Nobelpreisträger für Physiologie oder Medizin, hat mit seiner bahnbrechenden Forschung etwas scheinbar Unmögliches geschafft: die Sequenzierung des Genoms des Neandertalers, eines ausgestorbenen Verwandten des heutigen Menschen", so das Nobelkomitee in einer Erklärung. Pääbo studierte an der Universität von Uppsala Ägyptologie und Medizin. Ihm war die Sequenzierung des Genoms des modernen Menschen (Homo sapiens) und unserer nächsten ausgestorbenen Verwandten, den Neandertalern und der Denisova-Menschen, gelungen. Seine Forschung helfe, zu verstehen, woher der Mensch abstamme und ist Teil des Fachgebiets der Paläogenetik, von welchem Pääbo als Begründer gilt.
Der Schwede, der 1997 erstmals Teile der DNA eines Neandertalers entschlüsselte, gilt als Begründer der Paläogenetik.
Der Schwede Svante Pääbo, berühmt für seine Analyse von Neandertaler-DNA, bekommt den Nobelpreis für Medizin.
Solche Vermischung fand in Afrika – wo die Neandertaler nach heutigem Wissen nie hinkamen – naturgemäß nicht statt, und darum sind Neandertaler-Gene in Afrika heute noch viel seltener als in Europa. Denn die Menschen der Art Homo sapiens, die vor etwa 40.000 Jahren aus Afrika nach Europa wanderten, vermischten dort mit Neandertalern, den Abkömmlingen einer viel früheren Einwanderungswelle. Irgendwas mit Corona, vielleicht Forschung über das Immunsystem: Darauf hätten wohl die meisten getippt, hätte man sie gefragt, wer denn 2022 den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin bekommen würde.
Der Direktor am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig wird für seine Pionierleistungen auf dem Gebiet der Paläogenetik ausgezeichnet ...
Es folgten die Max-Delbrück-Medaille (1998), Carus-Medaille und -preis (1999), der Rudbeck-Preis (2000), der Leipziger Wissenschaftspreis (2003), der Ernst-Schering-Preis (2003), der Louis-Jeantet-Preis für Medizin und die Virchow-Medaille (2005), die Darwin-Plakette (2009), die Theodor-Bücher-Medaille (2010) sowie der Newcomb-Cleveland Preis und der Preis für Biochemische Analytik der Deutschen Gesellschaft für Klinische Chemie und Labormedizin (2011). Die rätselhaften Ur-Menschen waren entfernt mit den Neandertalern verwandt und steuerten bis zu fünf Prozent zum Genom der heutigen Einwohner von Papua-Neuguinea, der Aborigines Australiens und anderer Gruppen in Ozeanien bei. 2010 gelang es Svante Pääbo und seinem Team, eine erste Version des Genoms der Neandertaler aus Knochen zu rekonstruieren, die Zehntausende von Jahren alt sind. Derzeit arbeiten die Forscher an neuen Methoden, DNA-Fragmente zu rekonstruieren, die noch stärker zersetzt und in noch geringeren Mengen vorhanden sind. Erst vor Kurzem erhielt Svante Pääbo den Körber-Preis für die Europäische Wissenschaft. Komplexe Computerprogramme, die die DNA-Schnipsel der altertümlichen Knochen mit Referenz-Genomen von Schimpansen und Menschen verglichen, halfen dabei, das Genom der Neandertaler zu rekonstruieren. So arbeiteten die Forscher unter „Reinraum-Bedingungen“ vergleichbar mit denen in der Chip-Industrie. „Vergleiche ihrer Genome mit denen heutiger Menschen sowie mit denen von Menschenaffen ermöglichen uns zu bestimmen, wann genetische Veränderungen bei unseren Urahnen eintraten.“ Dabei könnte künftig auch geklärt werden, warum moderne Menschen schließlich eine komplexe Kultur und Technologie entwickelten, die ihnen ermöglichten, fast die ganze Welt zu besiedeln. Die Schwierigkeit dabei: Die Knochen von Neandertalern sind nach Jahrtausenden im Boden von Bakterien und Pilzen derart stark besiedelt, dass bis zu 99,9 Prozent der darin gefundenen DNA von Mikroben stammt. Darüber hinaus entwickelten sie effizientere Extraktionsmethoden, die die Ausbeute der Neandertaler-DNA verbesserten. Paläogenetiker erforschen die Genome altertümlicher Organismen und ziehen daraus Rückschlüsse auf den Verlauf der Evolution. So habe Svante Pääbo zum Beispiel nachgewiesen, dass Neandertaler und andere ausgestorbene Hominiden einen wesentlichen Beitrag zur Abstammung der heutigen Menschen geleistet haben.
Der Medizin-Nobelpreis geht heuer an den schwedischen Evolutionsforscher Svante Pääbo. Der Wissenschaftler wird ausgezeichnet "für seine Entdeckungen über ...
Am Dienstag erfolgt die Verkündung der Preisträger:innen für Physik- und am Mittwoch jene für Chemie. Prämiert wurden sie für Ihre Entdeckungen der menschlichen Rezeptoren für Temperatur- und Berührungsempfinden. Ausgezeichnet wurde Pääbo "für seine Entdeckungen über die Genome der Vorfahren des modernen Menschen und die menschliche Evolution". Im Vorjahr waren der US-Forscher David Julius und der im Libanon geborene Molekularbiologe Ardem Patapoutian mit dem Nobelpreis für Physiologie bzw. Pääbo habe gefragt, ob er jemandem vor der Verkündung von der Auszeichnung erzählen dürfe. Pääbo hatte 2018 an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) in Wien einen Festvortrag gehalten.
Der Schwede, der 1997 erstmals Teile der DNA eines Neandertalers entschlüsselte, gilt als Begründer der Paläogenetik.
Der Paläogenetiker Svante Pääbo erforscht, wie viel Neandertaler noch in uns steckt. Jetzt hat er für seine Leistungen den Nobelpreis für...
Der Max-Planck-Forscher Svante Pääbo hat die Paläogenetik im Alleingang gegründet und den Neandertaler nun zum Superhelden der...
Svante Pääbo wird für die Sequenzierung des Genoms der Neandertaler und die Begründung der Palöogenetik mit dem Nobelpreis ausgezeichnet. Bild: dpa. Auftakt zur ...
Sein Team feierte den Evolutionsforscher mit einem kalten Bad – und teilte ein Video davon im Netz.
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