"Dafür bräuchte man 125.000 Wunderwuzzis", so die Lehrervertretung.
Die Lehrpläne hätten "mit dem alltäglichen Unterricht nichts zu tun" und seien kaum umsetzbar, sagen Bildungsexperten.
Genau wegen der Unterscheidung in fachliche, überfachliche und fächerübergreifende Kompetenzen, aber auch "der Textfülle" seien die Lehrpläne "schwer lesbar". Viele der angestrebten Ziele seien auch "praxisfern", ergänzt die Vertretung der AHS-Lehrerinnen und Lehrer, auch deren Stellungnahme liegt der Redaktion vor. Es sei "fachliche sowie organisatorische Begleitung" notwendig, schreibt das Ministerium auf Anfrage der "Wiener Zeitung". Schule soll ja nicht Expertinnen und Experten ausbilden, sondern gebildete Laien", sagt Bildungsexpertin Christa Koenne, die sich seit Jahrzehnten mit Unterricht, Pisa und Ausbildung von Lehrkräften, "dem wichtigsten Beruf überhaupt", auseinandersetzt, im Gespräch mit der "Wiener Zeitung". Er habe "selten ein so mit Erwartungen überzogenes und überfrachtetes Dokument" gesehen, kritisierte Stefan Hopmann in Ö1: Es sei beinahe Lyrik, "in der Wunderbares beschrieben wird, das mit dem alltäglichen Unterricht nichts zu tun hat". Da ist von "innovativen Lern- und Lehrformaten" die Rede, individuellen Bildungserfolgen, Stärken, Talenten, die es zu fördern gelte.
Die neuen Lehrpläne für die Volks- und Mittelschule bzw. AHS-Unterstufe stoßen bei Lehrervertretern nicht auf Gefallen: Sie seien teils „unleserlich ...
praxisfern.“ Sie lehnen das geplante In-Kraft-Treten der neuen Lehrpläne mit dem Schuljahr ab: In dieser kurzen Zeit könnten weder Schulbücher approbiert noch Mehrarbeit vermieden werden. „Und das in einer Klasse mit 25 bis zu 29 Schülerinnen und Schülern!“, schreiben die Gewerkschafter. Ganz generell fragen sich die Pflichtschul-Lehrervertreter nach dem Praxisbezug mancher Formulierungen im Lehrplan: Dort heißt es etwa zu den allgemeinen didaktischen Grundsätzen: „Lehrerinnen und Lehrer verstehen es als ihre Aufgabe, Schülerinnen und Schüler individuell wahrzunehmen und zu fördern und vermeiden stereotype Zu- und Festschreibungen. Die Vermittlung überfachlicher Kompetenzen wie Motivation, Selbstwahrnehmung und Vertrauen in die eigene Person bzw. Die Pflichtschullehrer vermissen vor allem den Praxisbezug: „Pro Unterrichtsfach sollen angeblich mindestens zehn Fachpraktikerinnen und -praktiker an den Inhalten mitgearbeitet haben. Die neuen Lehrpläne für die Volks- und Mittelschule bzw.
Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) will die an den Entwürfen für die neuen Lehrpläne geübte Kritik ernst nehmen. "Es gibt viele - positive, ...
Er plädierte daher dafür, das Regelwerk "auf ein Maß zurechtzustutzen, das auch mit der Schulrealität zu tun hat" und aus der Fülle an Themen jene Teilbereiche auszuwählen, die realistisch auch im Unterricht behandelt werden können. "Die Lyrik im ersten Teil des Lehrplans" sei "weit überschießend":"Da wird eine Riesenerwartungshaltung aufgebaut, die mit täglichem Unterricht wenig bis gar nichts zu tun hat." Polaschek verwies im Pressefoyer nach der Regierungssitzung darauf, dass "sehr viel Experten", auch Lehrer und Lehrerinnen, an den Lehrplänen für die Volks- und Mittelschule bzw.
Die neuen Lehrpläne für die Volks- und Mittelschule bzw. AHS-Unterstufe seien "unleserlich" und „praxisfremd“ sagen die Lehrergewerkschafter.
Sexualpädagogik bis zu Verkehrsbildung und „Umweltbildung für nachhaltige Entwicklung“. Die Vermittlung „überfachlicher Kompetenzen“ wie Motivation, Selbstwahrnehmung und Vertrauen in die eigene Person bzw. Schwer umsetzbar erscheint den Pädagogen auch die Implementierung von 13 „fächerübergreifenden Themen“ in den Unterricht.
Jahrelang wurde gerungen, jetzt sind die neuen Lehrpläne da: Wer auf eine starke Wirtschaftsbildung gehofft hat, wird enttäuscht.