Kabarett

2022 - 9 - 19

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Kabarett: Warum 1978 ein SPD-Politiker den Kleinkunstpreis gewann (vorwärts.de)

Juso, Kabarettist, „Rampensau“ – der SPD-Politiker Jochen Steffen kann mit vielen Worten beschrieben werden. In der Politik blieb ihm die große Karriere ...

1979 tritt Jochen Steffen aus der SPD aus und erklärt: „Den Austritt aus der Partei vollziehe ich in einer Mischung aus Erleichterung und wehmütiger Trauer“ und fügt hinzu: „Das ist kein Spaß. Jochen Steffen fühlt sich in seiner Partei nicht mehr wohl und denkt öffentlich über eine Partei links von der SPD nach. So bezeichnet Herbert Kremp, Chefredakteur von Springers „Welt“, Jochen Steffen in einer Kolumne als „Ulbricht-Deutschen“ und „Bild“-Chefredakteur Peter Boenisch legt nach mit der Feststellung: „Jene Roten drüben, auf die kein Deutscher stolz sein kann, und unsere Roten wie Herr Steffen hüben — sie sind kein Spaß, sondern eine Gefahr dieser Gesellschaft“. Bereits 1948 wird Jochen Steffen in den Vorstand des SPD-Kreisverbands Kiel gewählt und erhält die Zuständigkeit für die „Jüngerenarbeit“. Auf dem Landesparteitag der SPD wird Jochen Steffen im Mai 1965 zum Landesvorsitzenden gewählt und gerät wegen seiner ausgesprochen linken Positionen ins „Schussfeld“ der CDU und geneigter Medien, die versuchen, Steffen als „Radikalen“ zu brandmarken. So kritisiert er in seinem ersten Jahr als „Juso-Chef“ die Haltung der SPD in der Wiederbewaffnungsfrage und handelt sich prompt Redeverbot vom Parteivorsitzenden Erich Ollenhauer ein. Das ist grob unfair, denn mit Jochen Steffen erreicht die SPD zum ersten Mal seit 1947 einen Stimmenanteil von 41 Prozent. Hier entwickelt er seine Figur des Werftarbeiters „Kuddl Schnööf“, mit der er auf launige und „achtersinnige“ Weise die Politik erklärt. Als Oppositionschef profiliert sich Steffen im Kieler Landtag als rhetorische „Rampensau“ und attackiert seine Gegner mit einer Mischung aus Wortwitz, Humor und Derbheit bis hin zur Beleidigung. 1945 wird Jochen Steffen in Kiel zum Studium der Philosophie, Psychologie und Soziologie zugelassen. In seiner Laudatio erklärt Hans Dieter Hüsch die Beweggründe für die Preisverleihung: „Mit seiner Kunstfigur Kuddl Schnööf und dessen Familie erklärt Steffen die komplizierten Zusammenhänge der Politik auf raffiniert einfache, hintersinnige Art. Dem wird Jochen Steffen in seinem späteren, politischen Leben als Kontrahenten wieder begegnen.

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Klassik, Jazz, Kabarett: Wieder hochkarätige Künstler im Sudhaus in ... (Merkur Online)

Seefeld – Stolz präsentiert der Vorstand von „Kultur im Schloss Seefeld“ sein Herbst-Winter-Programm. Es startete am Sonntag mit einem Gastspiel der ...

Das Streichquintett mit Monica Tarcsay und Gyöngyi Ellensohn (Violine), Karoline Kurzemann-Pilz (Viola), Franz Ortner (Violoncello), Bernd Konzett (Kontrabass) und Goran Kovacevic (Akkordeon) lässt Stilmittel aus Jazz, Pop, Filmmusik und ungarischer Folklore einfließen, erklärt die Ressortleiterin der Reihe „Et cetera“ Maja Grundei den Pressevertretern. Zur Aufführung kommen ausschließlich Werke des Barock, die von Frauen komponiert wurden und „normalerweise totgeschwiegen werden“, schreibt der Verein in seiner Konzertankündigung. Leider kam es auch bei diesem Musikkabarett-Quartett mit Simon Schorndanner (Gesang, Saxofon), Johannes Sens (Percussion), Maximilian Eder (Akkordeon) und Ralf Wieland (Gitarre) zu einer Corona bedingten Auftrittsverzögerung. Präsentiert wird die Geschichte der Welt in neun Gitarren, so auch der Titel der Veranstaltung, am Samstag, 5. Oktober, 18 Uhr gastiert das „Quinteto del Arco Nuevo“ mit „Colores del Tango 21“ und präsentiert dabei den neuen Tango des 21. Schon 2020 wollten Bernd Suchland und Patrick Braun (beide Tenorsaxophon), Dan-Robin Matthies (Piano), Lars Gühlke (Bass) und Ralf Ruh (Schlagzeug) ihre neue CD „Well Kempt Secrets“ vorstellen. Oktober, 19 Uhr wird das Konzert des Trios um den Tenorsaxophonisten Joel Frahm mit Ernesto Cervini am Schlagzeug und Daniel Loomis am Kontrabass nachgeholt. September, 20 Uhr entführen der Gitarrist und Sänger Ricardo Volkert aus Herrsching und sein Ensemble mit Flamenco, Rumba und Balladen in die Gassen und Tavernen des Südens. Und was einmalig in der Region ist: „Kultur im Schloss Seefeld“ bietet auch Veranstaltungen für Kinder ab vier Jahren. Hecker (Violoncello), Stefan Straubinger (Bandoneon), Ludwig Himpsl (Percussion) und die Tänzerin und Sängerin La Picarona. Seefeld – Stolz präsentiert der Vorstand von „Kultur im Schloss Seefeld“ sein Herbst-Winter-Programm. Doch man ist zuversichtlich, stößt schon mal mit einem Glas Sekt auf die Programmzusammenstellung an, die auf frisch gedruckten Plakaten und Flyern abgebildet ist.

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