Tatort: Das Verhör

Bald hinter den Stereotypen: „Das Verhör“ ist ein temporeicher „Tatort“ über Männlichkeit und Frauenhass, der erst am Ende aus der Kurve...

Auch Regisseurin Esther Wegner lässt nach einiger Zeit die zu Beginn etablierten Frau-Mann-Stereotypen hinter sich, um das Tempo der Inszenierung immer weiter anzuziehen. Was würde Odenthal tun, um das Leben der zweiten Entführten zu retten? Auch in der Bundeswehrkaserne, in der Odenthal in „Das Verhör“ ermittelt, hat eine Frau Schwung in die Verhältnisse gebracht. Verdächtig ist der antriebslose Exmann der Bankerin, der um das Sorgerecht für den Sohn fürchtet, verdächtig ist aber auch ein Soldat, Hauptmann Hajo Kessler (Götz Otto). Provoziert die Kommissarinnen, empört sie, spielt mit dem unerfahrenen jungen Rechtsanwalt, der bald vor der Wahl steht, sich mitschuldig an einem weiteren Femizid zu machen oder das Mandatsgeheimnis zu verletzen. Ein offensichtliches Motiv hat der Mann nicht.

Die Tatort-Kritik zu "Das Verhör": Der Odenthal-Fall über Hass und Gewalt gegen Frauen überzeugt mehr mit Spannung als mit der Story. Die Pressestimmen.

Blanke Brüste, ein Femizid und psychotische Armeeangehörige treffen sich in "Das Verhör" zu einem Kammerspiel. Was ein Kammerspiel hätte werden können, entwickelt sich leider wenig plausibel. Die Tatort-Kritik zu "Das Verhör". Eine Frau wird grausam ermordet, Kommissarin Odenthal legt sich früh auf einen Täter fest – und lädt diesen zum Verhör. Der Angreifer zertrümmert erst die Scheibe ihres Autos, dann verbrennt er die Frau bei lebendigem Leib. Die Pressestimmen.

Der gekränkte Mann als Mordmaschine? Zur Eröffnung der »Tatort«-Saison 2022/2023 bekommt es Kommissarin Odenthal mit einem misogynen Hauptmann der ...

Komplexere Politthriller-Action liefert die Serie »Munich Games«, Sie ist unsere Kameradin, und wir holen sie jetzt nach Hause, wo immer sie sich befindet. Verhörkrimi mit Fahneneid-Sound: Die Spannung versandet am Ende in einem steifen Bundeswehrbekenntnis. [Ulrike Folkerts](https://www.spiegel.de/thema/ulrike_folkerts/)) und Stern (Lisa Bitter) in die Bundeswehrkaserne, wo Hauptmann Kessler (Götz Otto) ein archaisches Regiment führt. Soldat: »Wir sind Soldaten. Mitten in die Vernehmung platzt die Nachricht, dass Kesslers unliebsame Vorgesetzte entführt worden sei.

Am 04.09.2022 läuft der erste Sonntagskrimi nach der Sommerpause. Die Kritik, Handlung, Darsteller und Mediathek zu „Tatort: Das Verhör“.

- Odenthal und Stern (Ludwigshafen) In der ARD Mediathek ist der „Tatort“ im Livestream zu verfolgen. Das ist nicht nur der Gipfel an Respektlosigkeit, sondern auch ein Fall für die weitaus erfahrenere Verhörspezialistin Lena Odenthal, die sich mit Leib und Seele ins Gefecht wirft. Hauptmann Ritter, den der blonde Hüne Götz Otto als arroganten Widerling mit herablassendem Dauergrinsen spielt, gibt an, in der Gegend geangelt und dabei einen dicken Hecht gefangen zu haben. Eine Frau wird am Rheinufer bestialisch verbrannt, Kommissarin Lena Odenthal und ihre Kollegin Johanna Stern stehen entsetzt vor der verkokelten Leiche. Eine erste Spur führt zum Ex-Mann des Opfers, der ein Alibi hat.

Vereinigt im Frauenhass: Der »Tatort« erzählte von einem Hauptmann, der sich mit einem Gleichgesinnten zum Mord verabredet.

Gespielt wird die Dame von der großen Ursula Werner (»Wolke Neun«). Der Arbeitstitel lautet »Lenas Tante«. Man fühlt sich manchmal sogar an [Henning Baums ehrfurchtsvolle Truppeninspektion ](https://www.spiegel.de/kultur/tv/bundeswehr-experiment-bei-rtl-henning-baum-kotzt-in-den-eurofighter-a-ad9cdf4e-92d3-40af-b82c-5e6139fcebe4)für [RTL](https://www.spiegel.de/thema/rtl/) erinnert. Entstanden ist der Film bereits im Sommer 2021, also lange vor [Olaf Scholz](https://www.spiegel.de/thema/olaf_scholz/)' »Zeitenwende«-Rede aus dem Februar dieses Jahres. [In unserer Kritik schrieben wir](https://www.spiegel.de/kultur/tv/odenthal-tatort-ueber-bundeswehr-melde-gehorsamst-truppe-ist-in-topzustand-a-096f7c3f-ee6d-41f2-b1bc-c9ba691582cb): »Der ›Tatort‹ kommt auf langer Strecke sonderbar steif und staatstragend daher. »Ich hoffe, Sie ersticken an Ihrem Frauenhass.« Das sagte Kommissarin Odenthal am Ende eines Vernehmungsmarathons zu einem Hauptmann (Götz Otto), der seiner misogynen Anschauung freien Lauf ließ.