Rund 2000 Fans fanden sich Donnerstagabend am Open-Air-Gelände der Wiener Arena ein, um mit gut zwei Jahren Verspätung endlich das heiß ersehnte ...
Die Dankesbotschaften und das Klatschen für die Fans kommen direkt aus dem Herzen, doch so sehr sich Oberst sich auch bemüht, seine eigens geschaffene Legende zu tragen, er verschwindet hinter dem Nebel der eigenen Unzulänglichkeit. Seine lallenden Sätze sind nur auf den ersten Blick witzig und ironisch, hinter der Fassade tun sich die Abgründe einer veritablen Depression und psychischen Ungleichgewichtung auf, die hoffentlich nicht irgendwann zu einer Explosion führen. Oberst scheint dabei den Schmerz der ganzen Welt in sich zu tragen und ihn nicht mit Unbeteiligten teilen zu wollen. Immer wieder muss er die Gitarre einstoppeln, das Mikro aufheben und die Biersuppe von den Klaviertasten wischen. Das Wien-Comeback der Bright Eyes ordnet sich da irgendwie dazwischen ein, aber mit leichter Schlagseite in den negativen Bereich. Eine sechsköpfige Band und ein aus unterschiedlichen Österreicherinnen zusammengestelltes Streicherkollektiv drängt sich auf der viel zu engen Open-Air-Bühne der Wiener Arena, aber Scheinwerfer und Aufmerksamkeit sind einzig und allein auf Conor Oberst gerichtet - und dem geht es gar nicht gut.