Ich habe auch viel Liebe für die russische Gesellschaft und die russische Kultur - aber das ist schwierig gerade. Auch der Umgang mit der russischen Sprache, ...
Ich hoffe, dass die Ukraine stark bleibt, aber auch, dass die westlichen Gesellschaften und Deutschland sich nicht von einem materiellen Egoismus fressen lassen weden in dieser Situation, in der es um weit mehr geht als um Gaspreise. Ich hoffe, dass dem russischen Militär schlichtweg die Ressourcen ausgehen, und ich hoffe aber auch, dass der Westen sich dann nicht mit so einem faulen Frieden zufrieden gibt, in dem Russland die Annexion zementieren kann, sich dann erholt, neue Ressourcen schafft und in sechs Jahren wieder angreift. Von den Menschen, die aus der Ukraine geflohen sind, höre ich immer mehr, dass sie sich hier nicht willkommen fühlen, weil sie hier als wirtschaftliche Schädlinge und Grund der Gaskrise wahrgenommen werden. Geflüchtete werden gebeten, ihre Wohnungen zu verlassen, weil ihnen gesagt wird, dass ihretwegen die Energiekosten steigen und sie deswegen die Wohnung nicht kriegen. Auch der Umgang mit der russischen Sprache, mit meiner Muttersprache - dass das einmal die Sprache der Täter werden würde, das tut weh. Wenn man doch von Zeitenwende sprach, wenn man sich ideell so sehr auf die Seite der Ukraine stellt, warum würde man dann in diesem entscheidenden Punkt so verschleppen und so lavieren. Ich habe auch viel Liebe für die russische Gesellschaft und die russische Kultur - aber das ist schwierig gerade. Mir hat gestern eine Frau aus Charkiw erzählt: "Mag ja sein, dass das russische Militär Ressourcenknappheit hat, aber von diesen scheiß Raketen haben die scheinbar unendlich viele." Machen Sie das auch so? Sie sagt: "Schon die Annexion der Krim, die Verschiebung der Grenzen, war der Moment, wo man genau mit den Maßnahmen, mit denen man heute arbeitet, mit den Sanktionen, hätte reagieren müssen, um ein ganz klares Zeichen zu setzen. Ich hätte nie gedacht, dass das Schicksal der Ukraine einmal so stellvertretend sein würde für die westliche freiheitlich-demokratische Gesellschaft. Sie führt die Traditionslinie der russischen Aggression zurück nach Tschetschenien, zu dem Pipelinebau, der die Ukraine als Transitland ausschalten sollte.
Für Sigmar Gabriel ist Frieden zwischen Russland und der Ukraine derzeit nicht in Sicht. Er warnt vor einem neuen Eisernen Vorhang.
"Das treibt diese Länder in die Armut", erklärt Gabriel. "Ich kann mir schon vorstellen, dass es viele Menschen gibt in Deutschland, die ungeheuer sorgenvoll in die Zukunft blicken", sagt Gabriel. Es wäre "eine schwere Katastrophe für Europa, weil die Osteuropäer den Deutschen vorwerfen würden, wir würden jetzt quasi den Ukrainern in den Rücken fallen". Die Ukraine sei "wirklich heldenhaft". Die Kämpfe in der Ukraine konzentrieren sich auf den Osten und Süden des Landes. Doch die Nuklearmacht Russland werde sich nicht einfach aus der Ukraine zurückziehen.
Tag 182 im Krieg. Alle Entwicklungen rund um die Lage in der Ukraine und die Auswirkungen des Krieges finden Sie hier.
Der Gouverneur der russischen Region Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, sprach von einer Selbstzündung der Geschosse, die noch nicht entschärft worden seien. Außerdem schätzt Nikolenko die Unterstützung Wiens bei der Umsetzung der EU-Sanktionspolitik sowie bei der EU-Integration der Ukraine. Die Ukraine feiert am Mittwoch - genau ein halbes Jahr nach Kriegsbeginn - den 31. Die USA haben Russland vor verstärkten Angriffen gegen zivile Ziele in den kommenden Tagen in der Ukraine gewarnt. Laut dem Vertreter des US-Außenministeriums gelang infolge der Getreideabkommen in den vergangenen Wochen die Ausfuhr von mehr als 720.000 Tonnen Getreide auf 33 Schiffen. Vor Kriegsbeginn hatte die Ukraine als eine der größten Exporteure von Weizen, Mais, Gerste und Sonnenblumenöl monatlich rund fünf Millionen Tonnen Getreide exportiert. Die Ukraine dürfte nach Angaben aus US-Regierungskreisen bis Ende August fast so viel Getreide exportieren wie in einem durchschnittlichen Monat vor Beginn des russischen Angriffskriegs. "Trotz Putins Behauptungen, Russland stehe besser da als die EU, sagen die tatsächlichen Zahlen das Gegenteil", betonte Kennedy am Mittwoch in einer der APA übermittelten Stellungnahme. Der seit einem halben Jahr andauernde Krieg Russlands gegen die Ukraine wird die deutsche Wirtschaft nach den Worten von DIW-Präsident Marcel Fratzscher noch über Jahre belasten. Jahrestag der Unabhängigkeit der Ukraine von der Sowjetunion. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine sind nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bei 473 Angriffen auf Gesundheitseinrichtungen mindestens 98 Menschen gestorben. Die Einrichtungen hätten es geschafft, Menschen "an den Orten und zu den Zeitpunkten zu versorgen, an denen es am nötigsten ist".