Russland Ukraine-Krieg news

2022 - 8 - 15

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Image courtesy of "Merkur Online"

Russlands Ukraine-Krieg: „Sollte Putin sterben oder krank werden ... (Merkur Online)

Ukraine-Krieg: Die Politologin Legucka analysiert Russlands Sicherheitspolitik aus Polen und erklärt die Folgen des „kollektiven Putin“ auf sein Volk.

Sogar die Figur Peter des Großen wird da zu einer selektiven und manipulierten Botschaft. In der Realität gibt es nämlich keine Anzeichen dafür, dass die Russen Putin als unfehlbaren Führer sehen. Meiner Ansicht nach besteht die grundlegende Eigenschaft, die die Russen in diesem Konflikt zwischen Individuum und Staat entwickelt haben, darin, sich der Situation anzupassen. Meiner Meinung nach liegt der Schlüssel für die Zukunft Russlands im Verlauf des Krieges in der Ukraine. Vielmehr sehen sie diese russische Welt, wie damals, da gibt es den guten Zaren und drüben die bösen Bojaren (Anmerkung der Redaktion: Adelige unterhalb des Ranges eines Fürsten oder Zaren). So schlagen sie sich dann Tag für Tag durch dieses korrupte System. Ja, der Frankenstein-Imperialismus der Sowjetunion und der Zarenzeit ist wieder da. Und deshalb gibt es dieses ständige Gefühl der Bedrohung, dieses ständige Gefühl einer belagerten Festung, der ständigen Expansion des Westens. Und jetzt haben wir diese von Russland empfundene Bedrohung durch die Amerikaner. Folglich wird diese Mischung aus Emotionen, Stolz und Angst in der russischen Gesellschaft durch diesen „kollektiven Putin“ ständig aufgepeitscht und gesteigert. Das ist ein Begriff, der im öffentlichen Diskurs auftaucht und ein System beschreibt, das von Wladimir Putin geschaffen wurde. Diese geopolitische Denkweise ist die eigentliche Katastrophe. Sie haben sich damit einen Frankenstein geschaffen, der immer wieder hervorkommt. Es handelt sich um ein Abhängigkeitssystem zwischen Putin und seinen Gleichgesinnten, die sich auf seine Macht stützen. Putin wird von diesen Leuten auch bei wichtigen politischen Entscheidungen beraten. Für das System wäre es machbar, denn jede Vergrößerung des Territoriums des russischen Staates wird als Sieg definiert werden. Die polnische Politikprofessorin hatte in den Tagen vor Kriegsbeginn die Regionen Donezk und Luhansk besucht und im Gespräch mit Merkur.de von IPPEN.MEDIA auch von einer „Stille vor dem Sturm“ vor Ort berichtet. Das wird von der russischen Propaganda ausgenutzt.

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