Der Schauspieler Lars Eidinger steht aktuell bei den Salzburger Festspielen als „Jedermann“-Darsteller auf der Bühne. Beim Künstlergespräch im Rahmen der ...
„Der Jedermann ist eine allegorische Figur, mit der Jedermann gemeint ist.“ Auch solle man es sich nicht zu leicht machen mit der Frage nach dem Gottesglauben. Er persönlich sei zwar aus der Kirche ausgetreten, aber der „Jedermann“ konfrontiere den Menschen existenziell mit der Gottesfrage. Er spiele den „Jedermann“ jedoch nicht, um andere zu belehren oder Botschaften zu formulieren.
Lars Eidinger wird den „Jedermann“ in Salzburg 2023 nicht mehr spielen, und die Zeit wäre reif, das Stück in eine „Jederfrau“ umzudeuten...
Und wem soll das nützen? Wem biedert sich der Kulturjournalist eigentlich an? Man stelle sich vor: 100 Jahre das Gleiche- wie überflüssig wäre das denn?! 0 0 Stellen Sie Ihre Fragen an [email protected]. Wobei, ein echter Weckruf fürs breite Publikum wäre nur der Cross-Gender-Cast. Nicht, dass das zwangsläufig klüger geriete als manche bisherige Interpretation. Aber man muss die Idee ebenso wenig als effekthascherisch abtun.
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Was soll ich da groß lügen? Das ist der Vorgang, und der ist manchmal irrsinnig frustrierend. Ich will damit überhaupt nicht sagen, dass ich so gut bin wie Lars Eidinger. Aber wir haben immerhin den gleichen Weg. Wir sind fast gleich alt, wir sind beide lange am Theater. Und wenn man sich seine und meine Rollen anschaut: Das ist ein Unterschied wie Tag und Nacht. Ich spiele nicht Richard III. und Hamlet und den Jedermann. Das liegt aber nicht am Können, sondern daran, dass ich eine Frau bin. Ja, man kann schon sagen: Das und das interessiert mich. Ich denke, die Betroffenen haben immer noch Angst vor dem, was passiert, wenn sie die Ersten sind, die darüber sprechen. Und es wäre einmal ganz schön, wenn sie älter wäre als er, oder? Es geht ja um das Sterben des reichen Mannes. Das meint heute auch das Patriarchat. Und der alte, weiße, reiche Mann, der da im Publikum sitzt, weiß mittlerweile, dass er gemeint ist. Da gab es lange Diskussionen, als ich sagte, dass ich das auf keinen Fall sagen werde. Hm. Die Buhlschaft in allen Ehren, aber das ist keine Rolle für mich. Stellt man jetzt eine Frau auf die Bühne, schieben vor allem diese älteren, weißen Herren das wieder ganz schnell ganz weit von sich weg. Wenn man mit Lars Eidinger und Verena Altenberger durch Salzburg geht, flippen die Leute jedenfalls ihretwegen aus. Ich habe da vor Hofmannsthal großen Respekt. Die werden da gefeiert wie ein Faschingsprinzenpaar.