Nach der Ruhephase, die Mario Draghi Italiens Politik verschafft hat, scheint nun alles wieder beim Alten zu sein: Vor der Parlamentswahl im Herbst werden ...
Und auch die Regierungsverhandlungen nach der Wahl dürften nicht einfach werden. Nach der Wahl könnten die Fünf Sterne unter Ex-Premier Giuseppe Conte aus der Regierungspartei direkt in die Bedeutungslosigkeit stürzen. Nun stehen die Fratelli mit Berlusconis Partei Forza Italia und der rechten Lega von Matteo Salvini in einer Mitte-Rechts-Allianz mit dem Ziel, die nächste Regierung zu bilden. Die Lega leidet schwer unter den zu Meloni abgewanderten Stimmen. Auch das linke Lager ist schwer im Fluss. Durch neue Bündnisse versucht es, sich zu vergrößern, um eine rechte Mehrheit zu verhindern. Nur die Sozialdemokraten der Partito Democratico (PD) können den Fratelli dabei das Wasser reichen. Teil davon waren unter anderem Forza Italia, Lega und Fünf Sterne. Diese boykottierten eine Vertrauensabstimmung, was Draghi trotz des Sieges bei dem Votum zum Rücktritt veranlasste. Meloni sieht sich als Teil der italienischen Rechten, und davor brauche niemand Angst haben. Mit dem „Marsch auf Rom“ gelang Mussolini 1922 ein politischer Coup. Rund 40.000 Anhänger des „Duce“ fielen in der Hauptstadt ein, er selbst reiste mit dem Zug an. Schon mit 15 Jahren trat sie dem neofaschistischen Movimento Sociale Italiano bei, das 1946 aus der faschistischen Partei Mussolinis hervorging. In den Umfragen für die Wahl am 25. „Io sono Giorgia“ ist in Italien ein bekannter Ohrwurm. 2019 hatte Meloni diese Worte in einer etwas skurrilen Rede bei einer rechten Parteiveranstaltung in die Menge gerufen.
Giorgia Meloni stiehlt gar den rechten Schwergewichten Salvini und Berlusconi die Schau und hat deshalb gute Chancen, Italiens erste Ministerpräsidentin zu ...
Und weil die Fratelli d’Italia als einzige Oppositionspartei Italiens heute die stärkste Partei im rechten Lager sind, deutlich vor Salvinis Lega und Berlusconis Forza Italia, ist ihr Führungsanspruch auch begründet. Keine Frage indes ist, dass Meloni politisch ganz rechts aussen steht und mit ihrer Partei den Führungsanspruch im rechten Lager stellt. Italien hätte damit die erste rechtsnationale Regierung seit dem Zweiten Weltkrieg.