Andrea Berg

Sie ist eine der erfolgreichsten Künstlerinnen Deutschlands: Schlager-Sängerin Andrea Berg. Professor Martin Lücke spricht über ihr Erfolgsgeheimnis - und ...

Also gibt es auch Menschen, die das hören wollen. Dieses Genre finde ich in großen Teilen abstoßend – egal, ob es nun „Zehn nackte Friseusen“ ist oder „Finger in den Po, Mexico“. Das ist halt unterstes Herrenwitz-Niveau. Aber das hat es immer schon gegeben. Aber der Erfolg eint sie ebenso wie die schon angesprochene Zurückhaltung mit Informationen aus dem Privatleben. Das ist schon ein sehr gutes, cleveres Management. Viele unterziehen sich dann auch Schönheitskorrekturen. In der Musikbranche ist das nicht viel anders. Es soll wirklich nicht despektierlich klingen, aber das Phänomen des Schlagers, damit auch die Musik von Andrea Berg, ist schlicht. Aber sie macht das schon sehr schlau, sich ein zweites Standbein aufzubauen. Und insgesamt ist Deutsch als Gesangssprache wieder angesagter, auch im Pop oder Hip-Hop. In den 1980er-Jahren war das ja noch uncool. Es geht ja nicht nur um die Musik, sondern auch um die Person. Männer versuchen gerne, das mit zu viel Sonne zu übertünchen – wie Rex Gildo. Andererseits werden auch Fans älter. Würde ein Künstler jetzt scheinbar gar nicht altern, sich ganz extrem operieren lassen, dann fällt das den Fans natürlich auf. Ausgangspunkt waren sicher Künstler wie Guildo Horn oder Dieter Thomas Kuhn. Sie haben die Schlager der 1970er-Jahre neu aufgenommen. Vorher war das Image dieses Liedguts ja eher angestaubt. Einfach, aber auch das geht uns alle an. Die Themen sind ja auch immer dieselben: Liebe, Verlassenwerden, neu verlieben.