Die EZB will erstmals seit 2011 ihre Leitzinsen anheben. Der Schritt hat Konsequenzen für Verbraucher, Unternehmen und Staaten in Europa – und offenbart ...
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Die Rekordinflation im Euroraum zwingt Europas Währungshüter zum Handeln. Nach dem Ende der milliardenschweren Anleihenkäufe will die Europäische ...
Nach Erfahrung von Verbraucherschützern geben Banken und Sparkassen steigende Zinsen vergleichsweise zügig an Kreditnehmer weiter, das gilt auch für Dispozinsen. Die Bauzinsen, die sich an der Verzinsung von Bundesanleihen orientieren, sind bereits deutlich gestiegen. Steigende Zinsen erhöhen die Kosten für Kredite und bremsen so die Nachfrage. Das hilft dabei, die Inflation im Griff zu behalten. Erste Banken haben die Zinsen für Tages- oder Festgeld bereits erhöht. Bis das Gros der Sparer nennenswerte Zinsen bekommt, dürfte es aber noch eine Weile dauern. "Je zögerlicher die Geldpolitik jetzt handelt, desto mehr läuft sie Gefahr, in eine Situation zu geraten, in der sie später umso abrupter und stärker straffen müsste, um Preisstabilität zu gewährleisten", warnte Bundesbank-Präsident Joachim Nagel jüngst. Zudem hat die Industrie seit der Corona-Pandemie damit zu kämpfen, dass Lieferketten nicht reibungslos funktionieren, auch weil es in China teilweise immer wieder zu Lockdowns kommt. Die Menschen in Österreich und im Euroraum können sich angesichts steigender Inflationsraten zunehmend weniger für einen Euro leisten.
Die EZB will erstmals seit elf Jahren wieder die Zinsen erhöhen. Die Entscheidung dazu wird heute fallen. Eine Zinswende hätte auch Schattenseiten.
Die stark steigenden Energiepreise treiben die Inflation seit Monaten stark an. Die Bauzinsen, die sich an der Verzinsung von Bundesanleihen orientieren, sind bereits deutlich gestiegen. Die steigenden Zinsen erhöhen die Kosten für Kredite und bremsen so die Nachfrage. Dadurch soll die Inflation im Griff behalten werden. Die Geldpolitik der EZB steht an den Finanzmärkten im Mittelpunkt. Die ersten Banken haben die Zinsen für Tages- oder Festgeld bereits erhöht. Es dürfte aber noch eine Weile dauern, bis das Gros der Sparer nennenswerte Zinsen bekommt. Am Donnerstag stehen die Energiesituation in Europa und die politische Lage in Italien im Blickpunkt. Nach der Wartung der Gaspipeline Nord Stream ist die Lieferung am Donnerstagmorgen laut Nord Stream AG wieder angelaufen. Zusätzlich hat die Industrie seit der Corona-Pandemie damit zu kämpfen, dass Lieferketten nicht reibungslos funktionieren. Das erwartet Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer. "Das gilt umso mehr, als die deutschen Unternehmen die massiv gestiegenen Materialkosten noch lange nicht vollständig an die Verbraucher weitergegeben haben", so Krämer gegenüber der Deutschen Presseagentur. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt des Fondsanbieters Union Investment, erwartet zudem, dass die Preissteigerungen im Energiebereich und bei Lebensmitteln immer stärker auf andere Güter und Dienstleistungen umgelegt werden. Die ersten Kreditinstitute haben immerhin Negativzinsen auf dem Tagesgeld- oder Girokonto abgeschafft. Die EZB ist gegen steigende Energiepreise weitgehend machtlos. Das würde allerdings deutlich später passieren als bei anderen großen Notenbanken. Wie hoch das Ausmaß ist, wenn die Leitzinsen angehoben werden, ist ungewiss. Die italienische Regierung von Ministerpräsident Mario Draghi steht wohl vor dem Aus. Draghi konnte am Mittwoch zwar eine Vertrauensabstimmung im Senat für sich entscheiden, allerdings ohne Unterstützung dreier wichtiger Koalitionsparteien. Die Lega, Forza Italia und die Fünf-Sterne-Bewegung hatten nicht mit abgestimmt.
Mit einer Zinserhöhung will die EZB gegen die steigende Inflation vorgehen. Sie stellt auch ein neues Instrument vor, um gegen ungerechtfertigte ...
Die mit einer Rekordinflation konfrontierte EZB berät an diesem Vormittag über eine Abkehr von der Ära der Nullzinspolitik. An den Finanz.
Dies wäre Wasser auf die Mühlen all jener Kritiker, besonders in Deutschland, die der EZB verkappte Staatsfinanzierung vorwerfen. Zugleich zeichnet sich Insidern zufolge in der EZB eine Einigung auf ein kontrovers diskutiertes EZB-Programm ab, mit dem hoch verschuldete Staaten wie Italien bei Turbulenzen am Anleihenmarkt gestützt werden könnten. Voraussetzung dafür, dass einem Land mit diesem neuen Instrument geholfen wird, soll demnach sein, dass es sich an Vorgaben der EU-Kommission mit Blick auf Reformen und Haushaltsdisziplin hält. Die Renditen für Staatsanleihen der Euro-Länder waren im Zuge der erwarteten Zinswende der EZB stark gestiegen. Unter den führenden Notenbanken ist die EZB in puncto Zinswende ein Nachzügler. In den USA hat die Federal Reserve schon viel früher auf den anhaltenden Inflationsschub mit Zinserhöhungen reagiert. Die EZB gerät durch die Rekordinflation im Euroraum jedoch nun unter Zugzwang, die Zinsen zu erhöhen. Damit werden dann Kredite für Konsum und Investition teurer, was die Nachfrage und damit den Preisauftrieb tendenziell dämpfen kann. Experten verweisen jedoch darauf, dass die EZB in rechtlich gefährliches Fahrwasser geraten könnte, sollte beispielsweise Italien inmitten einer akuten Regierungskrise gestützt werden. Die Entscheidungen der Notenbank werden am Nachmittag (14.15 Uhr) verkündet.
Die EZB wird heute erstmals seit elf Jahren die Zinsen anheben. Über die Höhe wird noch spekuliert. Zusätzlich wird ein Instrument zur Kontrolle der Zinsen ...
Dies wäre Wasser auf die Mühlen all jener Kritiker, besonders in Deutschland, die der EZB verkappte Staatsfinanzierung vorwerfen. Unter den führenden Notenbanken ist die EZB in puncto Zinswende ein Nachzügler. In den USA hat die Federal Reserve schon viel früher auf den anhaltenden Inflationsschub mit Zinserhöhungen reagiert. Die EZB gerät durch die Rekordinflation im Euroraum jedoch nun unter Zugzwang, die Zinsen zu erhöhen. Damit werden dann Kredite für Konsum und Investition teurer, was die Nachfrage und damit den Preisauftrieb tendenziell dämpfen kann. In jedem Fall gilt die Zinswende als historische Zäsur. Zuletzt hatte die EZB 2011 den Preis des Geldes verteuert. Experten verweisen jedoch darauf, dass die EZB in rechtlich gefährliches Fahrwasser geraten könnte, sollte beispielsweise Italien inmitten einer akuten Regierungskrise gestützt werden. Zugleich zeichnet sich Insidern zufolge in der EZB eine Einigung auf ein kontrovers diskutiertes EZB-Programm ab, mit dem hoch verschuldete Staaten wie Italien bei Turbulenzen am Anleihenmarkt gestützt werden könnten. Voraussetzung dafür, dass einem Land mit diesem neuen Instrument geholfen wird, soll demnach sein, dass es sich an Vorgaben der EU-Kommission mit Blick auf Reformen und Haushaltsdisziplin hält. Die Renditen für Staatsanleihen der Euro-Länder waren im Zuge der erwarteten Zinswende der EZB stark gestiegen.