Hannes Angerer ist der amtierende Gesamtweltcupsieger im Grasskifahren. Wie kommt ein Tiroler dazu, lieber im Sommer über Wiesen zu carven?
Dafür steckt auch in diesem Nischensport mittlerweile zu viel Technologie, das Material spielt auch bei den Grasskifahrern eine wichtige Rolle. Was im Winter das Skiwachs, das ist im Sommer das Schmieröl. Die Rollen an den Skiern müssen vor den Rennen eingeölt werden. "Dann geht’s dahin und es wird richtig schnell." "Da scheiden sich die Geister, welches Öl am besten funktioniert", erklärt Hannes Angerer, der sein bevorzugtes Öl nicht verraten will. Am liebsten haben’s die Grasskifahrer, wenn’s regnet und die Piste nass ist. Nach einem Schnuppertraining war er dermaßen begeistert, dass er fortan lieber im Sommer als im Winter auf den Brettl’n stand. Für einen Ottonormalskifahrer mag Tirol das Paradies auf Erden sein, wer wie Hannes Angerer aber grüne Wiesen den weißen Pisten bevorzugt, der hat im Herzen der Alpen nichts verloren. "Am Anfang lachen die meisten und fragen, ob das mein Ernst ist. All jenen Skifahrern, die jetzt die grünen Kollegen vielleicht milde belächeln und als Spinner abtun, sei empfohlen, sich einmal auf die kurzen Grasski zu stellen und eine Wiese hinunter zu carven. Wenn Sie diese anzeigen wollen, stimmen sie bitte Piano Software Inc. zu. Wenn der Berg ruft, dann zieht es den Innsbrucker Hannes Angerer tief in den Osten von Österreich. Dort, und nur dort, findet der 27-Jährige die Steilhänge, die ihm Berge geben. "Ich bin jetzt Gesamtweltcupsieger und habe daheim die gleiche Kristallkugel stehen wie Marco Odermatt", sagt der 27-Jährige. "Und im Grasskifahren sind jetzt auch keine Haubentaucher dabei." Natürlich war der Tiroler nicht von klein auf als Grasskifahrer unterwegs.