Vor genau 25 Jahren fliegt Jan Ullrich hinauf nach Andorra Arcalis und hinein ins Gelbe Trikot der Tour. Das "Jahrhunderttalent" des Radsports zerlegt die ...
"Epochal", "von einem anderen Stern", "Jahrhunderttalent", "Le Patron" - die sonst eher nüchternen Radsport-Kommentatoren der 90er-Jahre, sie überbieten sich an diesem Sommertag mit Superlativen. Ullrichs Triumphzug ins Gelbe Trikot, mit dem er den Grundstein für seinen späteren Toursieg legt, lässt niemanden kalt. Ullrich ist damals ein Superstar - auf einer Stufe mit Michael Schumacher, Boris Becker oder Steffi Graf. Doch sportlich läuft es nie wieder so gut wie in jenem Sommer 1997. Auf dem großen Kettenblatt setzt Ullrich eine Attacke, die die Favoritengruppe in ihre Einzelteile zerlegt. Nur Minuten zuvor ist das rothaarige Wunderkind mit den Sommersprossen und der goldenen Creole im linken Ohrläppchen alles andere als schüchtern den Anstieg nach Andorra Arcalis hinaufgeflogen und hat die Radsport-Welt endgültig auf den Kopf gestellt. Juli 1997 die obligatorischen Küsse für den Sieger, schlüpft erstmals ins Gelbe Trikot der Tour und blickt schüchtern vom Podest herab. "Ich freue mich, dass ich jetzt das Gelbe habe, aber im Moment begreift man das erstmal gar nicht", sagt Ullrich im Anschluss an sein Meisterstück von Arcalis. Der damals 23-Jährige bleibt völlig bescheiden - dabei hat er gerade nicht weniger als einen riesigen Hype in Deutschland ausgelöst. Das Land wird im Sommer 1997 zur Radsport-Nation. "Es war fast wie 1954, als Deutschland Fußball-Weltmeister wurde", erinnert sich Reporter-Legende Herbert Watterott in der ARD. Und auch mit dem heutigen Wissen um die Verdorbenheit und die Manipulations-Bereitschaft des Radsports in den Neunziger Jahren - die Zeit fasziniert bis heute.
Vor 25 Jahren fliegt Jan Ullrich hinauf nach Andorra Arcalis - und hinein ins Gelbe Trikot der Tour. Es ist der Beginn einer Geschichte von strahlendem Ruhm ...
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Vor 25 Jahren hat Jan Ullrich die Königsetappe nach Andorra gewonnen, danach als erster Deutscher die Tour de France. Wie schlimm sein Absturz werden würde, ...
- Danach jederzeit kündbar - Jederzeit kündbar Sondersendung nach der „Tagesschau“ und grenzenloser Jubel in ganz Deutschland: So war das, als Jan Ullrich am 15.
Am 15. Juli 1997 fliegt Jan Ullrich hinauf nach Andorra Arcalis und hinein ins Gelbe Trikot der Tour. Es ist der Beginn einer Geschichte von strahlendem ...
Ullrich ist damals ein Superstar - auf einer Stufe mit Michael Schumacher, Boris Becker oder Steffi Graf. Doch sportlich läuft es nie wieder so gut wie in jenem Sommer 1997. Auf dem großen Kettenblatt setzt Ullrich eine Attacke, die die Favoritengruppe in ihre Einzelteile zerlegt. Juli 1997 die obligatorischen Küsse für den Sieger, schlüpft erstmals ins Gelbe Trikot der Tour und blickt schüchtern vom Podest herab. "Es war fast wie 1954, als Deutschland Fußball-Weltmeister wurde", erinnert sich Reporter-Legende Herbert Watterott in der ARD. Und auch mit dem heutigen Wissen um die Verdorbenheit und die Manipulations-Bereitschaft des Radsports in den Neunziger Jahren - die Zeit fasziniert bis heute. "Ich freue mich, dass ich jetzt das Gelbe habe, aber im Moment begreift man das erstmal gar nicht", sagt Ullrich im Anschluss an sein Meisterstück von Arcalis. Der damals 23-Jährige bleibt völlig bescheiden - dabei hat er gerade nicht weniger als einen riesigen Hype in Deutschland ausgelöst. Das Land wird im Sommer 1997 zur Radsport-Nation. "Epochal", "von einem anderen Stern", "Jahrhunderttalent", "Le Patron" - die sonst eher nüchternen Radsport-Kommentatoren der 90er-Jahre, sie überbieten sich an diesem Sommertag mit Superlativen. Ullrichs Triumphzug ins Gelbe Trikot, mit dem er den Grundstein für seinen späteren Toursieg legt, lässt niemanden kalt.
Alpe d'Huez - Eine Fahrrad-Tour mit Kindern aus der Region, dazu die eine oder andere Einheit auf seiner Rennmaschine in den Weinbergen und natürlich.
«Er hatte so viel Talent. Er machte mir Angst. Dieser Mann ließ mich früh aufstehen, er ließ mich früh zu Bett gehen», sagte Armstrong in der ARD-Dokumentation «Being Jan Ullrich». Siebenmal gewinnt der wie besessene und vom Krebs geheilte Texaner die Frankreich-Rundfahrt - mit unerlaubten Mitteln, wie sich später herausstellt. Trotzdem meint Pevenage: «Ich hoffe nur, dass sich Jan in den nächsten Monaten viel mehr in der Öffentlichkeit zeigt. Bei der Tour würde er diesen ohnehin nicht bekommen, ein willkommener Gast ist Ullrich wegen der Doping-Vergangenheit nicht. Ullrich ist Everybody's Darling, der Popstar auf zwei Rädern. Der Kumpeltyp, der im Winter auch mal gerne über die Stränge schlägt und ein paar Pfunde zuviel mit sich herumschleppt. Ullrich steht unter Alkohol- und Drogeneinfluss. Es kommt schließlich zu einer Einweisung in eine Psychiatrie. Ullrich ist ganz unten, bis sein alter Rivale Armstrong plötzlich auftaucht. Dabei ist er im Telekom-Team eigentlich nur der Kronprinz von Titelverteidiger Bjarne Riis. Doch Ullrich ist stärker, und als der Däne ihm das «Go» gibt, ist kein Halten mehr. Ullrich wird noch vor der Tour aus dem Starterfeld genommen, sein T-Mobile-Team zieht einen schnellen Schlussstrich. Der tragische Wendepunkt in Ullrichs Leben. «Dies wird immer eine meiner schönsten Erinnerungen sein, die ich niemals vergessen werde!», schreibt Ullrich in einem offenen Brief, der in der «Bild»-Zeitung erschien. In einem Frankfurter Luxus-Hotel gibt es eine handgreifliche Auseinandersetzung mit einer Escort-Dame. Ullrich wird Olympiasieger, Weltmeister, deutscher Meister. Aber die Tour gewinnt er nicht noch einmal, obwohl ihm die Experten wie Eddy Merckx fünf oder mehr Siege prophezeien. Der Beginn dieser «bewegten» Reise findet an jenem 15. «Das waren die schönsten Momente in meinem Leben als Sportlicher Leiter», sagt sein einstiger Mentor Rudy Pevenage der Deutschen Presse-Agentur rückblickend. «Du kommst in ein anderes Leben zurück. Er war überall gefragt.
25 Jahre ist es her, als Jan Ullrich in Deutschland einen Radsport-Boom auslöst. Er gewinnt die Tour de France und wird zum Popstar auf zwei Rädern.
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»Er war wirklich ein Jahrhunderttalent und hat schon als junger Amateur alle niedergemacht«, sagt Hans Schleicher, dessen Wege sich immer wieder mit Ullrich ...
Er machte die Deutschen glücklich, sich selbst aber nicht: Vor 25 Jahren fuhr Jan Ullrich ins Gelbe Trikot. Die Auffahrt nach Arcalis...
Die Straße windet sich in steilen Kehren und Rampen hinauf nach Andorra. Es ist Jan Ullrichs Auffahrt in den Radsport-Himmel, eine Krönungsmesse auf zwei Rädern, die Geburtsstunde eines gesamtdeutschen Sporthelden. Eine Auffahrt, die ins Gelbe Trikot und später zum Tour-Sieg führt – und offensichtlich die Vorboten des folgenden Absturzes in sich trägt. Ullrich blickt sich um und fährt los, völlig losgelöst. Er beugt selbst an steilsten Stellen die Arme über den Lenker, als ob er auf der Ebene gegen den Wind fährt. Sein Oberkörper bleibt nahezu unbewegt, Kraft, Ausdauer, Ästhetik pur. Es ist der Nachmittag des 15.