Mit seiner „Love on Tour“ zieht das einstige Boyband-Idol Harry Styles dieser Tage eine Spur der Liebenswürdigkeit durch Europas Konzerthallen.
Er hat die Teenager nicht vergessen, aber orientiert sich nun auch in Richtung Erwachsenenwelt. „Der Alles-richtig-Macher“ schrieb die „Augsburger Allgemeine“, die das Konzert in Hamburg als „wahnsinnig nett und wahnsinnig stimmig“ schildert. Dass sein Plattenlabel die Videos zumindest vorerst nicht offline nehmen lässt, begründet sich wohl auch in ihrer Wirksamkeit als Antriebsmotor der Tour. Wobei die Tour so oder so hervorragend läuft, Eltern begleiten ihre Kinder freiwillig zum Konzert, die gute Laune ist ansteckend. Sie sind mit ihm erwachsen geworden, und manchmal, versteckt irgendwann in der Mitte des Konzerts, singt er ihnen noch einmal „What Makes You Beautiful“, peinlich hin oder her. Seit dem Erfolg seines Albums „Harry’s House“ (2022) – ein bisschen 1980er Jahre, ein bisschen The Weeknd und in über 20 Ländern mehrere Wochen an der Spitze der Albumcharts – kann auch das deutschsprachige Feuilleton nicht mehr an Styles vorbei. „Vielleicht können wir ja einen Ort finden zum Wohlfühlen und Leute freundlich behandeln?“, singt der Chor in „Treat People With Kindness“. Im Glitzersakko tanzt Styles da über eine Bühne, an seiner Seite Phoebe Waller-Bridge, die Erfinderin und Hauptdarstellerin der Erfolgsserie „Fleabag“, Gesicht einer Generation von Frauen, die mit ihren Unzulänglichkeiten humorvoll umgehen und damit sehr erfolgreich sind.