Friedrich von Thun

Friedrich von Thuns Vater wollte ihm das Schauspielen ausreden. Doch wieviel ärmer wäre die Film-, Fernseh- und Theaterwelt ohne ihn?

"Eine völlig naive Zeit", erinnert er sich, "Theaterspielen war für mich ein Ventil. Wenn ich in Griechisch oder Latein die Vokabeln nicht konnte, habe ich gesagt: 'Ich muss den Text von Nestroy lernen!' Ich habe nicht geahnt, dass das mein Beruf werden würde." Wurde es aber. Dennoch habe er all das "nicht als Leid empfunden". Auch von den Eltern gab es "nie ein Wort der Klage", da müsse man eben durch. Jahrhundert. "Die waren Ritter und Mundschenke der Bischöfe", erzählte er einmal in einem Podcast, "aber als Junger ist einem das egal." Mit nur einem Koffer flohen die Eltern mit vier Kindern in die Steiermark, wo Friedrich aufs Internat ging: 40 Jungs im Schlafsaal, im Winter fror das Wasser ein: "Das war hart, aber irgendwie schön", erinnert sich Thun. Er lernt klassische Musik und Gregorianik kennen - und die Schauspielerei, als ein Pater ihn in der Theatergruppe in "Ali Baba und die 40 Räuber" besetzt. Dass er auf der Bühne landen würde, war ihm nicht in die Wiege gelegt. Und ja, Anfang der 70er gehörte er auch zum Cast der "Schulmädchenreporte", wie manch andere Kollegen, aus denen später doch noch was geworden ist.