Der US-Musiker gastierte nach langen Jahren wieder in Österreich. Den längsten Tag des Jahres zelebrierte er mit einem üppigen Konzert.
Der US-Musiker gastierte für sein erstes Österreichkonzert seit 19 Jahren in der Wiener Arena.
Beck steht in jetzt endgültig würdeloser und einst vermutlich aus der Garderobe von Bon Jovi gestohlener Lederpanier mit dürren Solettibeinen auf der Bühne, um eine rockistische Version von "E-Pro" zu geben und das Konzert mit dem Todesblues "One Foot In The Grave" zu beenden. Während Beck sein aktuelles Album "Hyperspace" live weitgehend ignoriert, mit "Debra" auf den Spuren von Prince in seiner Leibrolle als spitzer Lumpi wandelt, das Set mit subbassdominierten Hip-Hop-Beats zusammenhält und es nach der Rückkehr zum getragenen Songwriter-Folk des Albums "Morning Phase" von 2014 mit "Black Tambourine" unter hübsch psychedelischen Vorzeichen wieder durchrüttelt, kommt es bei den Zugaben noch einmal ganz dick. Am Ende des auf seine Weise auf jeden Fall mutigen Konzerts wissen wir schließlich auch, wie man knapp 40 Songs an einem Abend abfertigt, der mit einer Spielzeit von gerade einmal einer Stunde und 40 Minuten gar nicht so lange ausgefallen sein wird wie ursprünglich angekündigt.
Das ganze Leben und die ganze Musik an einem Abend: Einer der letzten großen Universalkünstler war in Wien. Und wurde zurecht gefeiert.
Andreas Graf Wir bekommen neben dem postmodernen Elvis (der seine eigenen Referenzen und Arbeitsbedingungen ständig mitreflektiert) auch den Disco-Einpeitscher im weißen Anzug, mit Schlaghosen, perfekt sitzend. Andreas Graf Ein Star aus Las Vegas, mindestens, funkelt jetzt im bunten Rampenlicht, der Song, vom erwähnten fragwürdigen letzten Album, mutiert live zum Glücklichmacher. „Mutations“ heißt auch eine Platte von Beck, die beständige Transformation ist sein Antrieb. Beck hat Hymnen für Menschen geschrieben, die von der Liebe herumgetrudelt werden oder von der Einsamkeit geschüttelt, ewig gültige Songs für Beziehungsgeschädigte und Freund*innen von Beziehungsgeschädigten. In ihrer Tiefe kommen Lieder wie „Golden Age“, „Morning“ oder „Lost Cause“ (beide später im Set) an Vorbilder wie Big Star, The Velvet Underground oder Serge Gainsbourg heran. Ein unfassbares Konzert in Oxford, wo Beck im Vorprogramm von Radiohead alleine auf der Akustikgitarre brilliert. Beck, das Weißbrot aus der Hippie-Künstlerfamilie, verbeugt sich vor der afroamerikanischen Basis jeglicher Popkultur voller Respekt und Demut. Ein Begriff wie Cultural Appropriation kommt einem seinerzeit keine Sekunde in den Sinn. Käsigen Indie-Rockern und dem klischeeverseuchten, hohlen MTV-Universum zeigt Beck subversiv den Mittelfinger. Die Slacker-Bewegung und ihre Verweigerungshaltung ist ihm fremd. Vor dem Konzert denke ich zurück. Zuerst ganz weit, an einen Samstag im September 1995. Andreas Graf Beck Hansen war in der Stadt und entpuppte sich als Hit-Maschine. Über hundert Minuten lang feuerte das kalifornische Multi-Musiktalent ein Best-of aus mehreren Karriere-Dekaden ab. Andreas Graf
Nach dem Antisemitismusskandal verlangt der Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Konsequenzen. 22.06.2022 15:46 Uhr.
ZUSTÄNDIGKEIT Das »antisemitische Feuerwerk« auf der documenta widerspreche auch der Beschlusslage des Bundestags, so Beck. Das Parlament hatte 2019 in einer Resolution beschlossen, dass die israelfeindliche BDS-Bewegung keine staatlichen Mittel und Räume mehr bekommen soll. Auch den Oberbürgermeister von Kassel, Christian Geselle (SPD), der dem Kontrollgremium vorsitzt, ging Beck scharf an. »Die Förderung der documenta muss jetzt sofort gestoppt werden«, schrieb Beck einem Bericht des »Kölner Stadt-Anzeigers« zufolge in einer E-Mail an Claudia Roth, Kulturstaatsministerin des Bundes.
Der Song kam gerade jetzt in der Mitte der „richtigen Show“, wie Beck es eingangs nannte. Weil nämlich das Vorprogramm ausgefallen war, begann Beck früher, kam ...
Los ging es, als nach dem Akustik-Set die Band auf die Bühne kam, mit funkigem Rock, der an Prince erinnerte. Der Song kam gerade jetzt in der Mitte der „richtigen Show“, wie Beck es eingangs nannte. „Ihr seid das beste Publikum, das wir auf dieser Tour hatten!“ Beck ist begeistert von der Begeisterung, die ihm in der Wiener Arena bei „Loser“ entgegenschlägt – bei jenem Hit, mit dem der Musiker 1994 weltweit berühmt wurde.
Zwei Jahre durfte man in Wien durch die Pandemie auf den „Good to be back, Beck“-Moment warten. Gestern Abend war es in der Arena so weit.
„E-Pro“ und „Where It‘s At“ bildeten vor dem Solostück mit Mundharmonika den Abschluss. Beck to „Odelay“, denn jedem Ende wohnt ein Anfang inne, gerade am längsten Tag des Jahres. In gut eineinhalb Stunden trieb das Multitalent Beck Hansen aus Los Angeles sein Gesamtwerk durch den längsten Tag des Jahres. Zwei Jahre durfte man in Wien durch die Pandemie auf den „Good to be back, Beck“-Moment warten.