G7-Gipfel

Der G7-Gipfel stellt die Bergidylle in Elmau auf den Kopf: Tausende Polizisten, kilometerlange Zäune und massive Kontrollen sind jetzt schon da.

Am Limit arbeite auch die Gemeindeverwaltung, die sich etwa um Flächen für die Sicherheitskräfte oder Verkehrsschilder kümmern müsse. "Und geheiratet, gestorben oder zugezogen wird ja weiterhin, das normale Geschäft hört nicht auf", sagt Schwarzenberger. Überstunden sammle die Verwaltung reichlich. Zumal: Straßenschlachten, Angriffe, Gewaltexzesse – auch wenn in den bayerischen Bergen die Polizei aktuell Präsenz zeigt wie sonst nicht einmal am Frankfurter Hauptbahnhof, so ist all das in der Idylle kaum vorstellbar. "Unsere Linie ist eine andere", sagt Thalmeier. Die Fehler aus Hamburg sollen sich in Elmau nicht wiederholen. Um die Natur, die Abgeschiedenheit und die Berge geht es auch, wenn man mit der Polizei über die Sicherheit auf dem Gipfel spricht. Eine so große Asphaltfläche, das gehe vielleicht in München, findet der Bürgermeister. "Aber in so ein Naturjuwel wie das Elmauer Hochtal passt das nicht." Und trotzdem gibt es einige Eckpfeiler in der Planung, auf die er Wert legt. Damit man all das mitten in den Bergen sicherstellen kann, mussten die Einsatzkräfte die Natur rund um Elmau umbauen. "Es ergibt für uns gerade einfach keinen Sinn." Für die Verpflegung der Einsatzkräfte ist gesorgt, ins Restaurant gehen sie selten, berichtet Brauer. All das hätte er nicht gebraucht, wie er sagt. Für die Menschen in den Bergen ist der hohe Besuch ein wenig Ehre – und große Last. Teile der Gipfelgrenze sichert die Polizei mit Einsatzkräften, an anderen Stellen sollen "Steinschlagschutzverbauungen" das Gelände abriegeln. Immerhin: Ein Foto der Unterschriften von Obama und Merkel ist in der Festschrift in Schwarzenbergers Regal zu sehen. Hier, im bayerischen Hochgebirge, liegen zig Zweitausender in Sichtweite, doch es ist dieses Ereignis, über das Schwarzenberger sagt: "Das war unser Gipfel." Denn für jenen Tag aus dem Jahr 2015 gilt das mit dem Gipfel gleich doppelt.