Außerdem entstand „The Lodge“ in der traditionsreichen Filmschmiede Hammer Films, die vor allem für die Schauer-Klassiker mit Christopher Lee als Dracula ...
Haben die Vorgänge im Waldhaus etwas mit der Vergangenheit von Grace in einer christlichen Sekte zu tun? Doch ähnlich wie etwa in Roman Polanskis Schauer-Klassiker „ Rosemaries Baby“ baut sich die unangenehme Atmosphäre in „The Lodge“ durch Andeutungen auf, durch die Möglichkeit grauenvoller Vorgänge im Hintergrund, ohne dass es schnell zu einer befreienden Auflösung kommt. Außerdem entstand „The Lodge“ in der traditionsreichen Filmschmiede Hammer Films, die vor allem für die Schauer-Klassiker mit Christopher Lee als Dracula bekannt ist und nach langer Pause wieder angefangen hat, Gruselfilme zu produzieren.
Horror in der kanadischen Winterlandschaft: Ein Familienausflug wird für alle Beteiligten zum Albtraum. Wer die Free-TV-Premiere verpasst hat, ...
Das intensive Spiel der Darsteller bringt den Zuschauer seinem persönlichen Seelen-Unheil ein Stück näher. Jaeden Martell, der aktuell mit „ ES: Kapitel 2“ auf der Leinwand zu sehen ist, und Lia McHugh sind die treibenden Kräfte der Schauermär und wissen um die im Horrorfilm so essenzielle Gunst des Zuschauers zu kämpfen. Dagegen verblasst Riley Keoughs Spiel an manchen Stellen, was der Intensität des Leinwandgeschehens allerdings keinen Abbruch tut. Das Perfide, was „Ich seh Ich seh“ so brillant anhaftete, ist bei „The Lodge“ nur in abgeschwächter Form vorhanden und dennoch werden auch hier Machtspielchen verhandelt, kindliche Urängste hervorgeholt und akute Vertrauensfragen aufgeworfen. Letzteres haben wir schon beim filmischen Vorgänger schmerzlich lernen müssen. Hier ist jedoch die Fallhöhe eine andere, auch weil der Auslöser des Spuks lange Zeit im Verborgenen bleibt. Der Einsatz konventioneller Erzählmotive und Bilder funktioniert nicht uneingeschränkt und wirkt zuweilen nicht zu Ende gedacht, auch die Platzierung christlicher Symbolik ist auf Dauer etwas ermüdend – und dennoch macht Franz‘ und Fialas Inszenierung das Leinwandgeschehen spürbar, evoziert Empathie für ihre Figuren und beweist geschickt, dass Kindheitstraumata die nachhaltigsten sind und kindliche Urängste in jedem von uns schlummern. Auch bei „The Lodge“ kann man sich als Zuschauer nicht allzu bequem in den Kinosessel sinken lassen. Da sich per se kein Schuldiger finden lässt und sich wegen des anhaltenden Schneesturms Panik breit macht, droht die Situation auch diesmal zu eskalieren, allerdings schleichender, denn die Umstände sind in diesem Fall nicht so klar gezeichnet, wie sie es noch beim Vorgänger waren.