Doch gerade die niedrigen Einkommen leiden am meisten unter der aktuellen Inflation. Denn sie geben im Verhältnis zum Einkommen am meisten Geld für Miete, Strom ...
In der “Ökosozialen Steuerreform” vom letzten Herbst war von der Abschaffung der kalten Progression aber keine Rede mehr. Die kalte Progression betrifft nicht alle Steuerzahler in gleichem Ausmaß. Menschen mit hohen Einkommen sind stärker betroffen. In der Schweiz zum Beispiel muss die Regierung die Steuertarife jährlich an die Inflation anpassen. Auch in anderen Ländern, wie zum Beispiel Belgien, Dänemark oder den USA werden die Steuersätze regelmäßig an die Inflation angepasst. Erhöht sich das Gehalt, weil man befördert wird, oder in einen besser bezahlten Beruf wechselt und deswegen auch mehr Steuern zahlt, fällt das nicht unter die kalte Progression. Doch was ist die kalte Progression überhaupt? Wen betrifft sie?
Von 2023 bis 2026 veranschlagt Finanzminister Brunner dafür "je nach tatsächlicher Inflation" 15 bis 20 Milliarden Euro. "Das Volumen dieser Reform ist ...
"Die kalte Progression wird so also überkompensiert", kritisiert der Ökonom. Ausgenommen ist nur die höchste Steuerstufe, der Spitzensteuersatz von 55 Prozent, den Personen mit über einer Million Euro zu versteuerndem Einkommen jährlich ab dieser Höhe für jeden weiteren Euro zu bezahlen haben. Die 15 bis 20 Milliarden Euro klingen für den Ökonomen Brandner jedenfalls "absurd hoch". "Wobei man natürlich wissen müsste, welches Jahr als Grundjahr herangezogen wird." Und 2026 dann wieder bei circa einem Prozent statt der ursprünglich prognostizierten Null liegen. Für den 18.001. bis zum 31.000. eingenommenen Euro sind bereits 32,5 Prozent Steuer fällig, bei bis zu einer Million Euro zu versteuerndem Einkommen folgen Tarifstufen mit Steuersätzen von 42, 48 und 50 Prozent. Für jeden Euro über einer Million Euro ist der Spitzensteuersatz von 55 Prozent zu bezahlen. Es ist eine Maßnahme, mit der sich laut Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) "Steuerreformen künftig erübrigen werden, weil sie schon durch das Zurückgeben der kalten Progression entlastet werden". Laut den Berechnungen des Ökonomen Peter Brandner von der Initiative "Wei[s]se Wirtschaft", der sich seit Jahren mit der kalten Progression auseinandersetzt, könnte die Regierung die gleiche Entlastung allerdings auch günstiger bekommen. Die Inflation wird gemäß eines Teuerungsberichts, den die Wirtschaftsforschungsinstitute Wifo und IHS auf der Grundlage der Inflationsraten von Juli bis Juni des Jahres davor erstellen, berechnet. Bei einem progressiv gestaffelten Lohn- und Einkommenssteuersystem wie dem österreichischen steigt die Steuerquote mit der Höhe des Einkommens. So sind in Österreich die ersten 11.000 Euro gar nicht besteuert, für jeden weiteren Euro bis zu 18.000 Euro müssen 20 Prozent Lohn- und Einkommenssteuer an den Staat abgeführt werden. "Nur das hat der Finanzminister auch eingenommen", sagt er. Über das restliche Drittel entscheidet der Nationalrat, es wird laut Brunner aber ebenfalls gesetzlich garantiert. Im Jahr darauf mit den heurigen hohen Inflationsraten geht das Finanzministerium auf Grundlage der Wifo-Prognosen von einem Wert von 7,6 Prozent aus. Es ist die Teuerung, der die Regierung zumindest Grenzen setzen will.
Die Regierung legt ihr nächstes Anti-Teuerungspaket vor. Neben Sofortmaßnahmen um sechs Milliarden Euro sollen dauerhaft Sozialleistungen erhöht und die ...
Mit dieser habe die Regierung den Sozialpartnern ein Instrument in die Hand gegeben, um überbordende Lohnabschlüsse zu vermeiden. Die Inflationsabgeltung könnte teilweise in Form dieser Prämie erfolgen. Die niedrigeste Stufe wird dann nicht mehr wie bisher bei 11.000 Euro jährlich liegen, sondern bei knapp 11.370 Euro. Ab diesem Einkommen wird in Zukunft also Lohn- und Einkommensteuer fällig. Keine Änderung gibt es beim Sondersteuersatz von 55 Prozent für Einkommen über einer Million Euro pro Jahr. Aber es wäre nicht Österreich, würde die kalte Progression unbürokratisch und einfach abgeschafft. Mit der Abschaffung der kalten Progression wird es für künftige Regierungen zumindest schwieriger, große Steuersenkungen zu propagieren, die de facto die Rückzahlung einer Steuerschuld des Staates an die Bürger sind. Bei den meisten Ökonomen kommt die Abschaffung dieser Inflationssteuer gut an. „Jetzt fehlt nur noch, dass sie wie in Deutschland im Verfassungsrang ist“, sagt er. „Damit werden wir international noch nicht zu einem attraktiven Land für Arbeitskräfte“, sagt Köppl-Turyna. Zur Erinnerung: Im Juli vorigen Jahres lag die Inflation noch bei 2,9 Prozent, im Mai bereits bei acht Prozent. Im Schnitt wird also eine durchschnittliche Inflation von knapp fünf Prozent herauskommen, die dann ab 1. Die Tarifstufen werden dann nämlich zu zwei Dritteln an die Inflation angepasst. Denn um nichts anders handelt es sich bei der kalten Progression. Um eine heimliche Inflationssteuer, die der Fiskus nie hätte einheben dürfen. Ab 1. Die Regierung legt ihr nächstes Anti-Teuerungspaket vor.
Die kalte Progression hat bisher dafür gesorgt, dass auch ohne Steuererhöhungen automatisch mehr Geld in der Staatskasse gelandet ist.
Die kalte Progression hat bisher dafür gesorgt, dass auch ohne Steuererhöhungen automatisch mehr Geld in der Staatskasse gelandet ist. Nicht dazugesagt wurde freilich stets, wie ein großer Teil dieses Geldregens finanziert wurde: über die kalte Progression. Ein Phänomen, das regelmäßig dafür sorgte, dass dem Staat auch bei gleichbleibenden Steuersätzen sukzessive mehr Geld in die Kasse gespült wurde. Die größte Steuerreform aller Zeiten. Damit ist nun endgültig Schluss. In regelmäßigen Abständen haben Regierungen in den vergangenen Jahren, ob nun Rot-Schwarz, Türkis-Blau oder Türkis-Grün, die ganz große Entlastung für Bürgerinnen und Bürger verkündet. 2009 war das der Fall oder 2016, zuletzt 2021.
IV-Wien-Präsident: Regierungseinigung auf strukturelle Steuerreform „sehr zu begrüßen“ – Nächster Schritt: Budget mit ausgabenseitigen Reformen langfristig ...
„Insgesamt wird man manche Details noch abwarten müssen, aber es ist hier offenbar ein guter Mix aus nachhaltigen strukturellen Maßnahmen sowie kurzfristigen Unterstützungen sowohl für Privathaushalte als auch Unternehmen gelungen.“ Er sei überzeugt, dass der Weg struktureller Reformen der „einzig wirklich nachhaltige Weg aus der Krise sein kann. Ich hoffe sehr, dass wir nun einen neuen Weg in der Standortpolitik eingeschlagen haben“, so Präsident Pochtler, der in diesem Sinne daran erinnerte, dass „wir auch um strukturelle, ausgabenseitige Reformen nicht herumkommen werden. Endlich einmal werden hier systemische Reformen gesetzt, die zu einer nachhaltigen Entlastung der Menschen in Österreich führen“, so der Präsident der Industriellenvereinigung Wien, Christian C. Pochtler. Ebenso positiv zu bewerten sei das Ziel, die Lohnnebenkosten abzusenken.
Was die Abschaffung der kalten Progression für die Bürger bedeutet - und für den Finanzminister. Magnus Brunner ist der erste Finanzminister, der auf die ...
Täglich die digitale Zeitung als E-Paper in der SN-App Zur Erklärung: Derzeit sind Gehälter und Gehaltsbestandteile bis 11.000 Euro steuerfrei. Denn diese ist eine faktische Inflationssteuer - die Einnahmen sprudeln also umso munterer, je höher die Inflation ist, wie beispielsweise jetzt.
Finanzminister Magnus Brunner (VP) ist der Stolz anzumerken. "Wir schaffen die kalte Progression zu hundert Prozent ab und entlasten damit die Menschen", ...
Die Regierung hat ein Entlastungspaket vorgestellt. Unter anderem soll die kalte Progression abgeschafft werden. Was das genau heißt und was es dir ...