Deichkind

2022 - 6 - 12

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Deichkind, Seiler und Speer und Jinjer am dritten Tag am Nova ... (VIENNA.AT)

Angesichts des Regens hat man es kaum für möglich gehalten, aber am dritten Nova-Rock-Tag kehrte der Staub auf die Pannonia Fields zurück.

Bei "Dance With Somebody" gab's bei ihm wie auch der Menge vor der Red Stage kein Halten mehr. Es ist völlig verrückt, das in die Birne zu kriegen." "Wir haben das wirklich vermisst", meinte Gitarrist Noodles vor dem Auftritt zur APA. "Wir sind seit 1984 zusammen, und in dieser Zeit gab es nie eine so lange Spanne wie zuletzt, in der wir nicht aufgetreten sind. Geschenkt! Holland und Noodles brauchten nur wenig, um die Menge zum Toben zu bringen. Bei Nova Rock gab es jedenfalls vor der Blue Stage kaum ein Durchkommen, als Dexter Holland und Co ihre neuen wie alten Songs zum Besten gaben. Eine Lösung für aktuelle Probleme gab es oben drauf: "Die Welt ist noch nicht durch.

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Image courtesy of "FM4"

So war Tag 3 am Nova Rock (FM4)

Spoiler: Der Gatsch ist getrocknet. Es war wieder gewohnt staubig. Bands wie The Offspring, Bad Religion, Deichkind und Mando Diao haben performt.

Die meisten Fans hat die Band übrigens in Österreich, Deutschland, der Schweiz und Japan. Mando Diao sind keine schlechte Liveband, wenngleich für das Nova Rock-Publikum wahrscheinlich etwas zu poppig. Um mit es in den Worten von Volbeat zu sagen, die ebenso am Abend eine sehr gute Show hingelegt haben: It’s the last day under, under the sun! Das Leben, die Musik, dass das endlich wieder geht. Mando Diao geben übrigens auch gerne Tipps, wie man es selber mal auf die große Bühne schafft: Heutzutage kriegt man an jeder Straßenecke gebrauchte, günstige Instrumente. Ein Drumkit, eine Gitarre, ein Bass, ein Mikrophon: Ein paar hundert Euro und ein paar Freunde reichen aus, um eine Band zu gründen. True that. Hier werden heute Mauern ein- und die Bühne abgerissen. Stücke wie Infected, Come Join Us, American Jesus und Kracher der ersten Tage wie We Are Only Gonna Die von 1982 liegen auch Menschen um die 20 Lenzen locker auf der Zunge. Es gibt genug Wasserstellen, Toiletten, Duschgelegenheiten, einen funktionierenden Food Court und ein praktisches Bezahlsystem. Durch den Regen gab es auch hier ein paar Probleme, die das Management aber in den Griff bekommen hat. Sprich: Was einst subversiv und wild war, ist und wird nun Teil der Musikgeschichte. Das popmusikkulturelle Erbe, diese Kanonisierungsprozesse, funktionieren für Bands wie The Offspring oder auch Bad Religion sehr gut: Nicht umsonst spielen diese Bands, die teils bald ein halbes Jahrhundert am Buckel haben, weiterhin auf großen Festivals und sind auch bei der jetzigen Jugend beliebt. Und so ein bisschen Eskapismus, eine Portion Unberechenbarkeit und dieses Ausbrechen aus der alltäglichen Lethargie sind das Elixier der wahren Festivalfans. Eine unvorstellbar lange Zeit. Aber Popkultur, vor allem Punk- und Rockmusik, ist gerade an einem interessanten Punkt in der Zeitrechnung angekommen: Einst subversive Bands und Musiker*innen sind längst breitentauglich und werden aktuell kanonisiert. Gratulation an Dexter Holland! Er hat mittlerweile sein in den 1990er-Jahren auf Eis gelegtes Studium zu Ende gebracht, genauer gesagt seine Doktorarbeit in Molekularbiologie, die er zugunsten des Erfolgs mit seiner Band The Offspring niemals finalisieren konnte. An dieser Stelle muss man dem Nova Rock auch ein Kompliment aussprechen: Das Festival zählt europaweit zu den am besten organisiertesten.

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