Am Freitag sperrt das Palais Goëss-Horten in der Wiener Innenstadt auf. Die Debütschau gewährt nur oberflächliche Einblicke in die umfangreiche Sammlung.
Die Kulturmanagerin kehrt offiziell auf die Kunstbühne zurück. Bereits seit den 1990er-Jahren berät sie die Milliardärswitwe Horten bei ihren Kunstkäufen.
Am Freitag eröffnet in der Wiener Innenstadt das Museum der Kunstsammlerin und Milliardärin Heidi Goëss-Horten mit der Ausstellung „OPEN“.
Weltkrieges war sowohl mir als auch der Helmut Horten Stiftung ein Anliegen. Ich habe daher den renommierten Historiker Herrn Prof. Dr. Peter Hoeres (Universität Würzburg) mit einem wissenschaftlichen Gutachten über den Vermögens-und Geschäftsaufbau von Helmut Horten im Kontext der „Arisierung“ in der Zeit des „Dritten Reiches" beauftragt. Die wissenschaftliche Aufarbeitung durch Herrn Prof. Dr. Hoeres erfolgte nach dem Primat der Wissenschaft. Die Ergebnisse zeigen ein differenziertes Bild des Unternehmers Helmut Horten und korrigieren einige Gerüchte“, hieß es dazu in der Stellungnahme von Heidi Goëss-Horten. Außerdem schafft er eine gewisse Privatheit innerhalb des Museums, und das passt ja sehr gut zu einer Sammlung, die ansonsten bei mir zuhause hängt.“ Das Haus wird von Freitreppen dominiert, die die Ausstellungsetagen erschließen. „Der Grundgedanke war Luft – einfach in dieses Kanzleigebäude mit vielen kleinen Zimmern Luft einzubringen“, erklärte Architektin Marie-Therese Harnoncourt-Fuchs. „Die Besucher sollen sich überrascht fühlen“, nannte Architekt Ernst J. Fuchs ein Ziel, „von außen ein historisches Gebäude, von innen ein Museum des 21. Die Architekten haben das aus 1914 stammende, einstige erzherzogliche Kanzleigebäude, dessen Fassade bis auf kleine Interventionen wie eine Begrünung nahezu unangetastet blieb, im Inneren vollständig entkernt. Wir haben hier Masterpieces von Rauschenberg, Basquiat, Balkenhol, Fontana…“
Wien hat mit der Heidi Horten Collection ein neues Museum: Die Schau "Open" gibt erste Einblicke.
Doch die Klassiker sind ja zahlreich, wie Pablo Picasso oder Rene Magritte, und so wird es immer lohnenswert sein, für die eigene Vorlieben einen Blick hereinzuwerfen. Wobei im Eingang Jean-Michel Basquiat und Andy Warhol die Street- und Pop-Art-Verschnitte zur "Buchstäblichkeit" verbinden, oben zeigt dies dann Alghiero Boetti mit einem gewebten Buchstabenbild. Die Gewichtung auf absolute Meisterwerke wird von einigen jungen Positionen unterbrochen, so ist Lena Henks säuische lila "Ur-Mutter" ein Neuankauf von 2019, auch Lili Reynaud-Dewar mit ihrem performativen Video "Lady to Fox" kam erst 2022 dazu. Die Tier-Mensch-Konstellation als private Sammlervorliebe bot sich also für einen Themenstrang an, die Lichtkunst für einen zweiten und die Sprache in Bildern als dritter.
Im einstigen Hanuschhof eröffnet am Freitag das Privatmuseum von Sammlerin Heidi Goëss-Horten als flexibler Kunststandort in Wiens Mitte.
Und doch sind momentan weniger die Basquiats/Warhols oder Wurms die Hauptattraktion dieses neuen Kunststandorts in der Wiener Stadtmitte, als das Haus selbst, das mit einem kleinen Skulpturengarten auch zum Verweilen im Freien lädt. Jahrhundert und die Repräsentation von Weiblichkeit die führende Rolle spielen. Dieses Limit hat aber offensichtlich keine Begrenzung dargestellt, sind doch drei Ausstellungsebenen mit 1.500 Quadratmetern Fläche entstanden, verbunden durch freischwebende Treppen. Deren Möglichkeiten setzt die ehemalige Belvedere-Chefin Agnes Husslein-Arco als Direktorin der Horten-Collection nun bei "OPEN" gezielt in Szene. Rund 50 Arbeiten sind für die Eröffnungsausstellung im Haus verteilt. Die Conclusio der Untersuchung lautet, dass Horten keine Notsituation für jüdische Geschäftsleute herbeigeführt oder diese verschärft habe. "Uns war wichtig, dass wir eine Vielfalt an Raumangeboten herstellen, damit Kuratoren in der weiteren Bespielung des Hauses Möglichkeiten haben, unterschiedlich mit Ausstellungen umzugehen", unterstrich Architektin Marie-Therese Harnoncourt-Fuchs im APA-Gespräch. Die Herausforderung, einen Altbau zu adaptieren, sei dabei nicht viel anders als bei einem Bau auf der grünen Wiese, betonte Partner Ernst J. Fuchs. Vielleicht sei der Unterschied, dass eine private Bauherrin mehr Herzblut in Projekte lege als die öffentliche Hand. Aber auch in diesem Falle habe gegolten: "Das Budget vorgegeben. Man hat ein Kostenlimit, und in dem bewegt man sich."
Ab Freitag ist Wiens Museumslandschaft um eine charmante Facette reicher: Heidi Horten lässt im Hanuschhof ihre Kunstsammlung in kleinen ...
Die Älteren unter den eifrigen Theaterbesuchern werden den Ort kennen: Hier im Hanuschhof konnte man einst seine Bundestheater-Karten kaufen, in dem mittigen Stöcklgebäude. Am Freitag öffnet die „Heidi Horten Collection“ erstmals die Tore, jeden Donnerstagabend bei freiem Eintritt. Auch das eine echte Rarität für Wien, in dem es anders als in anderen Weltstädten keine sonderlich differenzierte Museumslandschaft gibt: Es gibt staatliche oder städtische Riesenbunker, aber kleine, feine, privat finanzierte Häuser fehlten völlig. Bisher zumindest. Nur zwei rote Fähnchen markieren den Eingang zu Wiens neuem Kunstmuseum, wenn man links um die Albertina Richtung Burggarten abbiegt.
Wenn heute ein Museum neu gebaut wird, muss die erste Frage lauten: Für wen? Im Fall der Heidi Horten Collection, deren permanente Heimstatt im Hanuschhof neben ...
Die Antwort auf die Frage „Für wen?“ ist also ein Prozess, und er ist bei Weitem nicht abgeschlossen. Aber das Museum steht ja erst ganz am Anfang. Es ist – den mittels Architektur und Kunst gesendeten Signalen nach – kein Protzbau, der nur einer persönlichen Eitelkeit geschuldet ist. Wenn Sie diese anzeigen wollen, stimmen sie bitte Piano Software Inc. zu. Die Eröffnungsschau, die nicht zuletzt die vom Architekturbüro „thenextENTERprise“ geschaffenen Raumqualitäten hervorkehren will, hält die Kunstbespielung bewusst locker. Regt sich da gar Kapitalismuskritik im Haus der Milliardärin?
Am Freitag öffnet das Privatmuseum "Heidi Horten Collection" mit der Schau "OPEN" seine Tore im Stöcklgebäude im Wiener Hanuschhof.
Weltkrieges war sowohl mir als auch der Helmut Horten Stiftung ein Anliegen. Ich habe daher den renommierten Historiker Herrn Prof. Dr. Peter Hoeres (Universität Würzburg) mit einem wissenschaftlichen Gutachten über den Vermögens- und Geschäftsaufbau von Helmut Horten im Kontext der "Arisierung" in der Zeit des "Dritten Reiches" beauftragt. Ich hätte nicht gedacht, dass sich daraus der Ausgangspunkt für eine Ausstellung entwickeln würde. Ich freue mich schon darauf, meine Mode im Dialog mit Highlights meiner Kunstsammlung zu sehen! Viele der Kunstwerke, die gezeigt werden, sind Ankäufe, die ich in den letzten Jahren schon mit Blick auf die Museumsgründung gemacht habe. Ich hoffe natürlich, dass möglichst viele Menschen das Museum besuchen und sich ein Bild davon machen! Ich habe ja bereits während der Ausstellung im Leopold Museum erlebt, wie es sich anfühlt, sich für ein halbes Jahr von meinen Kunstwerken zu trennen. Es werden Sonderausstellungen zu Themen erarbeitet, die sich aus der Sammlung speisen. Außerdem schafft er eine gewisse Privatheit innerhalb des Museums, und das passt ja sehr gut zu einer Sammlung, die ansonsten bei mir zuhause hängt. Bei der Eröffnungsausstellung steht die Architektur des Hauses im Fokus, die Menschen sollen die Möglichkeit haben, dieses neue Museum zu ergehen, zu erleben. Der Schritt war nicht einfach, allerdings wird es im Museum ja Wechselausstellungen geben, die Sammlung wird also nicht dauerhaft in ihrer Gesamtheit gezeigt. Das hat mich sehr berührt. So ist mein Wunsch gereift, meine Sammlung auch für künftige Generationen erhalten zu wollen, und es kam zur Entscheidung, ein eigenes Museum zu gründen. Sie sind eine Sammlerin, die mit vielen Werken in den privaten Räumlichkeiten zusammenlebt. HEIDI HORTEN: Nachdem ich über mehrere Jahrzehnte hinweg gesammelt hatte, war ich vor circa fünf Jahren an einem Punkt angelangt, an dem ich das Gefühl hatte, die Kunst, die mich lange Zeit begleitet und glücklich gemacht hat, mit anderen Menschen teilen zu wollen.