Wieder sorgt ein Virus für internationale Unruhe. Dieses Mal ist es das Affenpockenvirus. Bislang war der Erreger vornehmlich in West- und Zentralafrika ...
Empfohlen wird das Arzneimittel von der Ema für Erwachsene und Kinder mit einem Körpergewicht von mindestens 13 Kilogramm. Es handelt sich um Kapseln, die nur mit ärztlicher Verschreibung erhältlich sind. Den Ärztinnen und Ärzten bleibt zurzeit also nur, die Affenpocken-typischen Symptome mit Medikamenten zu behandeln. Es gibt dabei jedoch ein Problem – und das ist der Impfstoff. Klinische Studien würden nahelegen, dass Imvanex hohe Antikörperantworten erzeugt, die einen Schutz gegen echte Pocken erwarten lassen, teilte die Ema mit. Wie gut Tecovirimat bei mit Pocken infizierten Menschen wirkt, ist aber noch unklar. Nach Angaben des dänischen Herstellers Bavarian Nordic A/S sei der Impfstoff in Europa nur zur Immunisierung von Erwachsenen gegen Pocken zugelassen, „wurde aber zuvor für den Off-Label-Einsatz bei Affenpocken-Fällen bereitgestellt“. Dabei entstehen zunächst Flecken auf der Haut, die sich zu Knötchen und dann zu eitrigen Bläschen weiterentwickeln. Der Immunschutz in der Bevölkerung hat seitdem deutlich nachgelassen: Britische Forschende schrieben in einer Studie, die im Juli 2020 im Fachmagazin „Vaccine“ erschienen ist, dass geschätzt etwa 70 Prozent der Weltbevölkerung nicht mehr gegen Pocken geschützt seien. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Genauso wenig gibt es einen speziell gegen Affenpocken zugelassenen Impfstoff. Eine frühere Pockenimpfung schützt deshalb vor beiden Erregern. Mehrere Beobachtungsstudien hätten ergeben, dass die Pockenimpfung zu etwa 85 Prozent wirksam ist, um Affenpocken zu verhindern, schreibt die WHO. Belgien, Frankreich, Italien, Portugal, Spanien, Schweden, Großbritannien, Kanada, die USA, Australien – sie alle melden Infektionen mit dem Virus. Auch in Deutschland sind erste Fälle bekannt.