Mama

Mama zu sein – das ist faszinierend schön und anstrengend zugleich. Dazu noch Karriere machen? Eher schwierig. Die Politik hat noch viel zu tun.

Nur erstens macht das kaum einer – weil ihre Familien massiv an Einkommen verlören. Und zweitens kann das einzelne Paar so gut wie nichts ändern. Das ist Aufgabe der Politik. Sie muss Strukturen schaffen, die es Eltern leicht machen, Eltern zu sein. Und es ist Aufgabe der Unternehmen. Sie müssen familienfreundlich handeln und nicht nur beteuern, wie wichtig das Thema sei. Oder sie arbeitet und spürt ständig, dass sie es nicht sollte – weil die Unterstützung fehlt: Karriere machen als Mutter? In vielen Unternehmen immer noch undenkbar. Entweder sie steuert als Hausfrau auf die Altersarmut zu. Das alles zeigt: Mutter-Sein ist nicht nur eine Entscheidung für oder gegen Kinder. Es ist ein politischer Akt. Es kann für sich einen Weg finden, die finanzielle und gedankliche Last zu verteilen. Nicht falsch verstehen: Mama-Sein ist wunderschön. Zu sehen, wie das Kind heranwächst, die Welt entdeckt, als gefestigte Person einen eigenen Weg geht, lässt sich mit fast nichts vergleichen. Aber auch eine Frau, die sich bewusst dafür entscheidet, Mama zu werden, stößt irgendwann an Grenzen. Auf ein System, das sie eigentlich nicht will. Männer mit zwei Kindern, das hat eine Studie der Bertelsmann Stiftung erst gezeigt, verdienen dagegen sogar mehr als Männer ohne Kinder. Wie machen die das bloß? Klar, die Mütter kümmern sich. Noch immer ist es so, dass Frauen deutlich weniger verdienen als Männer. Die Lücke wird riesig, sobald Frauen Kinder bekommen. Aber nicht ohne Grund. Nach wie vor sind es Mütter, die einen Großteil dieser Aufgaben übernehmen. Sie putzen, kochen, waschen, trösten, spielen. Die Politik hat noch viel zu tun.