Die Folgen des russischen Angriffs auf die Ukraine für die Wirtschaft zeigen sich immer deutlicher: Die Aufträge der deutschen Industrie sind eingebrochen.
"Der Ausblick für die nächsten Monate fällt derzeit gedämpft aus", so das Ministerium. Bereits im Februar waren die Bestellungen geschrumpft, mit minus 0,8 Prozent allerdings weit weniger stark. Die Unternehmen sammelten im März vor allem wegen eines schwachen Auslandsgeschäfts 4,7 Prozent weniger Bestellungen ein als im Vormonat, teilt das Statistische Bundesamt mit.
Nach dem Kriegsausbruch in der Ukraine erleidet die deutsche Industrie einen unerwartet starken Auftragsrückgang.
«Die neuen Verwerfungen in der Lieferkette in China werden in den kommenden Monaten den Druck auf die Aufträge und damit auf die gesamte Wirtschaft erhöhen», sagte ING-Chefvolkswirt Carsten Brzeski. Das sehen Ökonomen ganz ähnlich. «Die Sommermonate werden für die deutsche Volkswirtschaft vermutlich zu einer Durststrecke werden, die Belastungen sind gegenwärtig zu gross», sagte der Chefvolkswirt der VP Bank ( VPBN 93.20 +0.65%), Thomas Gitzel. «Eine Rezession wird immer wahrscheinlicher.» Diese konnte im ersten Quartal mit einem Wirtschaftswachstum von 0,2% noch knapp vermieden werden. Dem Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW) zufolge hat sich der Warenverkehr im April in zahlreichen Volkswirtschaften zumindest stabilisiert. «Der Ausblick für die nächsten Monate fällt derzeit gedämpft aus», so das Haus von Ressortchef Robert Habeck. «Je länger der Ukraine-Krieg dauert, desto mehr werden Auftragsstornierungen folgen», warnte der Chefvolkswirt der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank AG, Alexander Krüger. Das ist der stärkste Einbruch seit Oktober 2021, der zudem mehr als viermal so stark ausfiel wie von Ökonomen vorhergesagt.