Zum 80. Geburtstag spendiert die ARD Gerhard Polt nicht eines der üblichen Porträts, sondern lässt ihn einfach selbst zu Wort kommen – und über das Wesen ...
Am überzeugendsten ist aber doch immer Polt selbst, ohne Wissenschaft und höhere Humorphilosophie, das Ohr ganz nah dran am Volk ("Hosd' des g'lesn?", "Hosd' des ned g'lesn?" – "I' war ned dabei, i' woas, wie's war!" Der Mensch ist ein Viech, was lacht – Zum 80. hält er es mit den Bremer Stadtmusikanten: Etwas Besseres als den Tod finden wir überall. "Gern reden, gern leben, gern zuhören" – dies sei sein Geheimnis, die ihm zugefallene "Gnade" im Strom der Zeit. Der Polt habe "so viel richtig gemacht, dass die Leut' gar keine Chance ha'm, dass sie ihn nicht mögen", sagt der Kollege Michael Mittermeier. Und Luise Kinseher legt schon mal den Roten Teppich zum Kabarettistenhimmel aus. Seine Anfänge seien "wie von Beckett: Man weiß nie, ist man im Wirtshaus oder auf einem fernen Planet", sagt Josef Hader, und die Well-Brüder greifen auf die Erfahrung von 40 Jahren mit Gerhard Polt zurück. Humor sei "Notwehr gegen die Sachen, gegen die'sd nix macha kannst!" Mai (das BR-Fernsehen wiederholt die Sendung an diesem Tag zu christlicher Sendezeit, um 21.35 Uhr), dagegen aber Erinnerungen an Vorbilder, die sich in ihm früh festgesetzt haben: An den Valentin natürlich, wie er auf der Leiter steht und die Hand unter dem Fuß der Liesl Karstadt eingeklemmt hat und ihm der Begriff "Hand" fehlt, um seinen Schmerz zu vermelden.