Für ÖGB und SPÖ ist der 1. Mai ein Zwillingstreffen, für Pamela Rendi-Wagner ein harter Arbeitstag.
In den vergangenen Jahren litt die Veranstaltung allerdings unter zwei unvorhersehbaren Phänomenen: zum einen der Pandemie und zum zweiten der Tatsache, dass die SPÖ nicht mehr den Kanzler stellt. Denn 2020 und 2021 fiel die Veranstaltung Corona-bedingt aus – und mit ihr auch die Ansprache von Pamela Rendi-Wagner. Die Zelebranten – die jeweiligen Vorsitzenden von Partei, Wiener Landespartei, Arbeiterkammer und Gewerkschaften – stehen auf der Ehrentribüne und wacheln mit roten Tüchern den Abordnungen zu. Für die SPÖ und die roten Gewerkschafter spricht, dass sie den Spott ihrer Gegner mit Stolz und Würde ertragen. Mai 1999 noch heute als Tag der Schande, zumindest für die Personalvertretung der Wiener Linien. Immerhin hat das Fahrgebot auch positive Seiten. Die älteren Mitglieder der Wiener SPÖ – und im Gegensatz zu den jüngeren werden diese immer mehr – sparen sich nun den beschwerlichen Fußmarsch und können bequem mit den Öffis von der Vorstadt zum Rathausplatz gelangen. Für ÖGB und SPÖ ist der 1.