Der älteste Mensch der Welt, die Japanerin Kane Tanaka, ist im Alter von 119 gestorben. Die 100-Jahre-Marke erreichen jedoch immer mehr Menschen.
Im Westen stehen dagegen die Individualität und die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit mehr im Vordergrund – ein Konzept, das sich inzwischen auch in Japan immer mehr durchsetzt. So sympathisch das Konzept des Ikigai auch ist, Mediziner und Wissenschaftler interessiert natürlich auch immer die Frage: Lässt sich der positive Effekt durch Studien belegen? Auf die Frage, „Glauben Sie, dass es das eigene Leben wert ist, gelebt zu werden?“ konnten sie mit „Ja“, „Nein“ oder „Ich weiß nicht“ antworten. Und was statistisch nicht erfasst wird, ist wissenschaftlich auch nicht von Belang. Und da sind wieder einmal die grauen Zellen im Kopf gefragt. Es geht nicht zuletzt auch um die kleinen Alltagsfreuden, was dem skandinavischen Hygge durchaus ähnlich ist. Er nennt vier Punkte, die man für sich beantworten sollte, um den eigenen Lebenssinn zu finden. Ihn zu finden muss jeder für sich selbst übernehmen. Das erfordert Geduld und Selbstreflexion. Das Ziel kann niemand vorgeben. Popularisiert hat ihn dann der japanische Autor Natsume Soseki in seiner berühmten Erzählung „Kojin“. Der Sinn des Lebens besteht dort vor allem in einem fortwährenden Kampf für Kaiser und Vaterland. Diese nationalistische Auslegung erreichte ihren Höhepunkt im Zweiten Weltkrieg, als das Ikigai als Grund, warum es sich zu leben lohnt, eher zu einem Shinigai wurde, also einem Ziel, für das es sich zu sterben lohnt. Was ist das Geheimnis Ihres hohen Alters? Die Fragen mögen immer wieder die gleichen sein, die Antworten fallen durchaus unterschiedlich aus. Die 100-Jahre-Marke erreichen jedoch immer mehr Menschen. Was es dafür braucht und wie uns ein altes japanisches Konzept helfen kann, jung und gesund zu bleiben. Wer selber erfolgreich sein will, der sollte sich vor allem an denjenigen orientieren, die bereits erfolgreich sind.