Julian Hessenthaler ist der mutmaßliche Drahtzieher hinter dem „Ibiza-Video“, das Heinz-Christian Strache zu Fall brachte. Nun muss er...
Was in der (österreichischen) Politik gelogen, getrickst und getäuscht wird, ist tagtäglich im TV zu hören und zu sehen. Bis dort sanktioniert wird, wo's offensichtlich ist, vergehen Untersuchungsausschüsse und kummervolle Jahre. Den Letzten scheinen auch hier wieder mal die Hunde zu beißen, dabei ist er's gewesen, der beweisfestes Licht ins Dunkelbraun der ehemaligen Regierung gebracht hat: von Gerechtigkeit keine Spur, und das sogenannte Recht wird in dubiosen Zeugenaussagen und konstruierten Vorwürfen gedehnt, bis es passt. Er war nach Bekanntwerden des „Ibiza-Videos“ untergetaucht und wurde im Dezember 2020 in Berlin festgenommen. Leider ist dem sogenannten Rechtsstaat unzumutbar, jenen Aufrichtigen die Ehre zu erweisen, die sie auch verdienen. Es blieb aber in seinem Urteil deutlich unter der möglichen Höchststrafe von 15 Jahren. Die Untersuchungshaft Hessenthalers wird angerechnet. Die Verteidigung unterstellte Beamten und der Staatsanwaltschaft einseitige Ermittlungen. Beamte sollen demnach sogar manipulativ eingegriffen haben, indem sie Belastungszeugen instruiert hätten, wie sie aussagen sollten. Die Verteidigung hatte darauf hingewiesen, dass die Aussagen dieser beiden – die früher miteinander liiert waren – einander in mehreren Details widersprachen beziehungsweise im Laufe des Verfahrens korrigiert wurden. In dem Verfahren, das unter großem Medieninteresse seit September 2021 geführt wurde, wies die Staatsanwaltschaft die Behauptung zurück, dass Hessenthaler wegen des Ibiza-Videos verfolgt werde. Er hat nach den Vorwürfen der Anklage, denen das Schöffengericht folgte, 2017 und 2018 insgesamt 1,25 Kilogramm Kokain an einen Bekannten zu einem Grammpreis von 40 Euro übergeben. Außerdem hat er mehrere gefälschte Dokumente wie Führerscheine verwendet. Das Gericht hatte schon anlässlich von Haftprüfungsterminen befunden, dass die Widersprüche im Rahmen üblicher Unschärfen lägen und außerdem Zeuginnen bedroht worden seien. Hessenthaler hatte die Urkundendelikte gestanden, bestritt aber den schwerer wiegenden Rauschgift-Vorwurf und bezeichnete sich als Opfer einer Intrige. Nach seiner Darstellung sei das Kokain plaziert worden, um gegen ihn einen Vorwurf zu konstruieren. Der sogenannte Ibiza-Detektiv Julian Hessenthaler ist am Mittwoch vom niederösterreichischen Landesgericht in St. Pölten wegen Rauschgifthandel und weiterer Delikte zu einer Haftstrafe von dreieinhalb Jahren verurteilt worden.
Der Ibiza-Detektiv wurde im Landesgericht St. Pölten wegen Drogenhandels zu 3,5 Jahren Haft verurteilt; nicht rechtskräftig.
Ich kann Ihnen versichern, das ist nicht der Fall.“ „Sie wollen mich in Bedrängnis bringen, dass nur ein Freispruch ein richtiges Urteil wäre. Und Sie äußern den Verdacht, dass ich sonst Teil eines korrupten Verschwörungskonstrukts bin. Die vergangenen Verhandlungstage sind aus Sicht des Staatsanwaltes ein „Ablenkungsmanöver“ gewesen. Hauptsache, es ist belastend.“ Und in Richtung der Schöffen appelliert er: „Sie brauchen keinen Richter. Verwenden Sie Ihren rationalen Hausverstand.“ „Sagen Sie halt, was Sie zu sagen haben“, fordert ihn der Richter auf. Wenn Sie diese anzeigen wollen, stimmen sie bitte Piano Software Inc. zu. Leider haben Sie uns hierfür keine Zustimmung gegeben. Doch für den Staatsanwalt passen die Anschuldigen unterm Strich zusammen. Auch Anwalt Oliver Scherbaum schlägt in diese Kerbe, spricht sogar von Hexenverbrennungen. „Sie müssen überzeugt sein, dass Julian Hessenthaler Drogen verkauft hat. „Der Staatsanwaltschaft ist es völlig egal, ob in dem Verfahren gelogen wird. Gekommen sind zwei Personen. „Stoppt Korruption“ steht auf ihren Schildern. Die Vorwürfe machen kaum Sinn.“
Der Schöffensenat folgte der Argumentation des Staatsanwalts. Julian Hessenthaler bestreitet weiterhin den Vorwurf des Kokainhandels.
Dennoch wurde der als "Ibiza-Detektiv" bekannte Julian Hessenthaler am Mittwoch zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt. "Vieles von dem, was Sie gesagt haben, kann man unterschreiben", sagt der Richter am Ende des letzten Verhandlungstags im Prozess gegen Julian Hessenthaler zum Angeklagten. Natürlich sei die Glaubwürdigkeit der Belastungszeugen nicht einwandfrei. Dreieinhalb Jahre Haft wegen Kokainhandels für "Ibiza-Detektiv" Hessenthaler
Am Mittwoch ist das Urteil im Prozess gegen den als „Ibiza“-Detektiv bekannt gewordenen Julian Hessenthaler gefallen. Grund des Prozesses waren nicht die ...
So waren die Belastungszeugen Slaven K., Hessenthalers ehemaliger Geschäftspartner, Katharina H., K.s Ex-Freundin, und Edis S. mitunter eine Belastung für die Anklage: Sie widersprachen sich mehrmals, gaben unterschiedliche Wahrnehmungen an und bezichtigten sich schließlich auch gegenseitig der Lüge. K. und H. gaben laut den Einvernahmeprotokollen, die der ORF-„Report“ zitierte, an, von Hessenthaler in mehreren Tranchen über ein Kilo hochwertiges Kokain gekauft zu haben. Dementsprechend waren auch Hessenthalers Beschwerden gegen die U-Haft abgelehnt worden. Staatsanwalt Bernd Schneider sagte in seinem Schlussvortrag zu den Vorwürfen gegen den Beschuldigten: „Meines Erachtens sind sie erwiesen.“ Wie bereits zu Beginn des Prozesses am 8. Für die Verteidigung waren die Drogenvorwürfe gegen Hessenthaler konstruiert, um ihn mundtot zu machen. Die Belastungszeugen haben nach Ansicht des Gerichts einen „glaubwürdigen Eindruck vermittelt, was die Anlastungen betrifft“, und ihre Aussagen nicht abgesprochen. Die Aussagen der beiden zu drei Drogenübergaben „überschneiden sich trotz zahlreicher Widersprüche“, sagte der Richter. „In dieser Hauptverhandlung ist es schon wiederholt dazu gekommen, dass sich die Belastungszeugen widersprochen haben. Edis S. habe später einen Job von Schmidt bekommen. Schmidt zahlte 55.000 Euro an Slaven K. und Edis S. für Informationen über Hessenthaler. Das gaben alle drei zu. Weiters wurde er verurteilt, einen gefälschten slowenischen Personalausweis und Führerschein, die auf den Namen einer rumänischen Bekannten lauteten, besessen und übergeben sowie bei einer Polizeikontrolle am 7. Die augenscheinlichste Besonderheit des Verfahrens war aber wohl die Rolle von Gert Schmidt, Betreiber der Plattform eu-infothek und in der Vergangenheit in heiklen Fällen tätig für den Glücksspielkonzern Novomatic, wie unter anderem der „Falter“ berichtete. Mai 2019 in Wien eine gefälschte slowenische Lenkberechtigung vorgewiesen zu haben.
Mit dreieinhalb Jahren Haft hat der Prozess gegen den mutmaßlichen Drahtzieher des Ibiza-Videos, Julian Hessenthaler, am Mittwoch am Landesgericht St.
Amnesty International und epicenter.works orteten in einer Aussendung ein „Urteil gegen die Meinungsfreiheit in Österreich“. Thomas Lohninger, Geschäftsführer von epicenter.works, vermutete, dass es vor allem darum gegangen sei, „eine abschreckende Wirkung“ auf zukünftige Aufdecker zu erzielen. „Zu befürchten ist, dass die Entscheidung des Gerichts negative Konsequenzen für Antikorruption und Transparenz in diesem Land hat: Wer Missstände aufdecken will, könnte ab jetzt fürchten, politisch und juristisch verfolgt zu werden - und daher schweigen“, sagte Ursula Bittner, Sprecherin von Saubere Hände. Nach Veröffentlichung der Aufnahmen im Mai 2019 verloren nicht nur Strache und Gudenus ihre Ämter, sondern es kam auch zum Bruch der türkis-blauen Koalition. Eine Neuwahl war die Folge. „Das Urteil ist falsch und besorgniserregend“, teilte die Verteidigung mit. Staatsanwalt Bernd Schneider erklärte in seinem Schlussvortrag zu den Vorwürfen gegen den Beschuldigten: „Meines Erachtens sind sie erwiesen.“ Wie bereits zu Beginn des Prozesses am 8. Bei einem Strafrahmen von bis zu 15 Jahren wurde die Unbescholtenheit des Angeklagten mildernd gewertet. Die Belastungszeugen haben nach Ansicht des Gerichts einen „glaubwürdigen Eindruck vermittelt, was die Anlastungen betrifft“ und ihre Aussagen nicht abgesprochen. Das Urteil ist nicht rechtskräftig. Das Urteil stieß auf Kritik, für Donnerstag wurde eine Kundgebung in Wien angekündigt. Die Frau habe bereits bei ihrer Festnahme von drei Suchtgiftlieferungen an Hessenthaler gesprochen, von denen später auch der frühere Geschäftspartner des 41-Jährigen berichtete. Weiters wurde er verurteilt, einen gefälschten slowenischen Personalausweis und Führerschein, die auf den Namen einer rumänischen Bekannten lauteten, besessen und übergeben sowie bei einer Polizeikontrolle am 7. Mai 2019 in Wien eine gefälschte slowenische Lenkberechtigung vorgewiesen zu haben. Mit dreieinhalb Jahren Haft hat der Prozess gegen den mutmaßlichen Drahtzieher des Ibiza-Videos, Julian Hessenthaler, am Mittwoch am Landesgericht St. Pölten geendet.
Trotz unglaubwürdiger Zeugen wird Julian Hessenthaler, der Drahtzieher des Ibiza-Videos, wegen angeblichen Kokainhandels schuldig gesprochen.
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Drogen, Urkundenfälschung: dreieinhalb Jahre Haft für Julian Hessenthaler, den Mann, der Heinz-Christian Strache in die Videofalle gelockt hatte.
In einem schriftlichen Statement gingen die Anwälte im Anschluss an den Prozess darauf ein, dass der Senat den Belastungszeugen zwar glaubte, aber dennoch auch auf gewisse Unterschiede bzw. Widersprüche in den Aussagen hinwies: „Der verfassungsgesetzlich geschützte Grundsatz ,im Zweifel für den Angeklagten´ bedeutet, dass das Gericht für den Fall, dass es nicht in der Lage ist, sich aufgrund der Beweisergebnisse für eine von mehreren möglichen, den Denkgesetzen und der allgemeinen Lebenserfahrung entsprechenden Annahmen mit voller Überzeugung zu entscheiden, die für den Angeklagten günstigste Version dem Urteil zugrunde zu legen hat. Nun würde das „sehr korruptionsanfällige System in Österreich“ einen Whistleblower wie Hessenthaler verfolgen, um ein Exempel zu statuieren. „Der Sachverhalt hat noch immer nichts mit einem Video zu tun, das 2017 auf Ibiza gedreht wurde“, ließ Staatsanwalt Bernd Schneider wissen. Also hat der Prozess nun etwas mit Ibiza zu tun oder nicht? Also hat der Prozess mit Ibiza gar nichts zu tun? Um im Filmjargon zu bleiben: Fortsetzung folgt. Ja, so der Richter, es habe Widersprüche in deren Angaben gegeben. Das sei in diesem Milieu aber normal. Man finde hier selten völlig untadelige und über sämtliche Bedenken erhabene Personen. Es gebe auch keinen Beweis dafür, dass Gert Schmidt, der Betreiber der Plattform eu-infothek.com (er ist auch für seinen Konnex zu dem im Ibiza-Video erwähnten Glücksspielkonzern Novomatic bekannt), K. zu einer Aussage gebracht habe, die Hessenthaler (viele nennen ihn „Ibiza-Detektiv“) belasten sollte. Darum konnte es schon deshalb nicht gehen, weil sich Hessenthaler nach Berlin abgesetzt hatte, dort im Dezember 2020 festgenommen wurde und später per Auslieferungsverfahren nach Österreich überstellt wurde. Diese Menge wechselte demnach zwischen Anfang 2017 und Ende 2018 in drei Portionen (einmal 250, zweimal 500 Gramm) in Salzburg, Niederösterreich und Oberösterreich den Besitzer.