Star-Geiger David Garrett über die Familienplanung, seinen Putzfimmel – und seine Kindheit unter der Fuchtel seines Vaters.
Ich genieße diese Termine, es fühlt sich an wie ein Museumsbesuch, nur ohne Kunst. Und mich selbst würde ich ja auch nicht hauen. Ich empfinde es als Zeichen des Respekts, dass ich die Sachen hege und pflege. Dann spiele ich eben, wenn ich wieder daheim bin. Außerdem komme ich aus normalen Verhältnissen und kenne es nicht anders, als dass man selbst für Ordnung sorgt. Auf Klassik-Tour beispielsweise benutze ich nur die hochwertigsten meiner sechs wunderbaren italienischen Geigen. Einige liegen im Banktresor, andere bei mir zu Hause. Das wechselt, je nachdem, was ich vorhabe. Es gibt Tage, an denen auch mich das Wetter nach draußen lockt. Meine Liebe gilt ja nicht nur der Musik, sondern auch dem Instrument. Die Geige ist ein Teil von mir. Die Sonne. Die Natur. Und die Luft! Ich wohne in einem Haus mit Meerblick. Es erdet mich, viel draußen zu sein und morgens mit dem ersten Kaffee in der Hand von der Terrasse aufs Wasser zu schauen. Fördern ist ein schöner Begriff: Fördern würde ich sie auf jeden Fall. Würde ich Druck ausüben? Nein. Braucht es Druck, um sehr früh sehr gut zu sein? Alles, was ich mir heute leiste, sei es ein Stuhl oder ein Tisch, habe ich mir erarbeitet.